News aus den lokalen Printmedien – blühende Haltestellen für Herne

Die Stadt Herne will erste Bienenhaltestelle einrichten.“

Übersetzt bedeutet das wohl so viel wie, dass einige Dächer von Halltestellen des ÖPNVs bepflanzt werden sollen. Utrecht hat es vorgemacht, viele europäische Städte haben die innovative Idee aufgegriffen und sie nachgemacht. In diesem Jahr will auch Herne dazu gehören und die ersten Wartehäuschen zu „Bienenhaltestellen“ umgestalten. Während es in Utrecht mittlerweile stolze 316 Dächer sind, die hauptsächlich mit Sukkulenten bepflanzt wurden, sollen es in Herne vorerst bis zu drei Haltestellen werden. Auch die genauen Standorte für die ersten Herner Dachoasen stehen noch nicht fest.

Feinstaub runter, Mikroklima verbessern & Biodiversität hoch

Begründet wird das Vorhaben mit Untersuchungen, die gezeigt haben, dass sich die Insektenbestände in Deutschland um 75% dezimiert haben. Deshalb will man mit der Aktion einen kleinen Beitrag leisten, dem fortschreitenden Insektensterben entgegenzuwirken. Neben der optischen Aufwertung, bringen die grünen Wartehäuschen weitere Vorteile mit sich. So können die Öko-Fahrgastunterstände Feinstaub aus der Luft filtern und Regenwasser speichern, womit die Luftqualität im direkten Umfeld verbessert werden könnte. Gleichzeitig wird die Biodiversität gefördert. Honigbiene und Hummeln können sich also schon freuen.

Umweltschutz gibt es nicht zum Nulltarif

Einen kleinen Haken hat die ganze Sache allerdings doch. Im Vergleich zur Standardhaltestelle, die rund 6000€ kostet, entstehen bei der begrünten Variante einmalige Mehrkosten von bis zu 3000€. Die laufenden Kosten, die für die Pflege der Dachbeete zusätzlich pro Jahr anfallen würden, könnten noch nicht beziffert werden.

Trend geht in die tichtige Richtung

Ich bin noch etwas skeptisch, denn es bleibt abzuwarten, wann es tatsächlich so weit sein wird, dass ich die erste Haltestelle mit ökologischem Mehrwert im Stadtgebiet sehen werde. Auffallend ist, dass ähnliche Berichte von Aktionen und Vorhaben mit einem Umwelt- und Naturkontext in den letzten Monaten spürbar zugenommen haben. Das Bewusstsein für diese Themen ist nicht nur in der Bevölkerung gestiegen, auch die Stadt Herne scheint aktuell eine regelrechte Umweltoffensive zu fahren, die ganz nach meinem Geschmack ist.

Mein Fazit

Ich werde die Situation um die Bienenhaltestellen weiter beobachten und berichten, sobald sich was getan hat. Inwieweit von solchen medienwirksamen Aktionen tatsächlich positive Effekte für die Umwelt und Natur zu erwarten sind, bleibt mehr als fragwürdig. Der indirekte Effekt, der sich aus der Sensibilisierung der Bürger für diese Themen ergibt, verdient Lob und Beachtung, weshlab die Mehrkosten aus meiner Sicht mehr als vertretbar sind. Dennoch müssten noch viel mehr von diesen Aktionen folgen, es darf nicht bei einem Tropfen auf dem heißen Stein bleiben.


QUELLE: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 24.02.2020

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