Fischwilderei in Herne: Soko Poseidon vermeldet Festnahme drei und vier in diesem Jahr

SoKo Poseidon verkündet nächsten Schlag gegen die Fischdiebbande. Erneuter Polizeieinsatz im LSG Röhlinghausen führt im Rahmen der Ermittlungen zur Fischwilderei zu den Festnahmen drei und vier.

04. September 2020

Kein Ende in Sicht – immer wieder neuer Müll

Schon eine Woche nach der erfolgreichen Überführung von zwei Wildanglern ist der Bereich wieder mit mutmaßlich neu dazu gekommenen Verpackungsallerlei vermüllt, was in jedem Fall nicht dafür spricht, dass sich irgendwas an der Problematik durch die wiederholte Polizeipräsenz und auch nicht durch den erfolgreichen Polizeieinsatz vom 28.08.2020 geändert hat.

Müllflut im LSG: Unmengen von Bierflaschen und sogar ein Küchenstuhl [BILD: 04.09.2020].

Entweder gehören die überführten Personen und die aktuell weiterhin wildangelnden Personengruppe nicht zusammen oder sie kennen sich, lassen es aber trotzdem drauf ankommen und gehen das Risiko einer eigenen Anzeige trotz der Vorkommnisse ein, vielleicht auch weil sie sich durch die Abgeschiedenheit der Örtlichkeit des LSGs sicher fühlen.


08. September 2020

Eine Müllflut überschwemmt das LSG

Nach dem Wochenende steht das Tor zum Zwischenbereich wieder offen, Kette und Schloss wurden erneut entfernt?! Aufgrund der prinzipiellen Nutzlosigkeit des Tores frage ich mich mittlerweile, wer und warum sich die Situation am Tor ständig ändert. Im Uferbereich sind nach Begehung und intensiver Sichtkontrolle keine Personen wahrzunehmen. Dafür gleicht der Bereich einmal mehr einer Wilden Müllkippe. Warum man sich an diesem idyllischen Flecken Natur so asozial aufführen muss, bleibt mir auch nach mittlerweile über zwei Monaten mit vergleichbaren Beobachtungen dieser Art ein großes Rätsel.

Mais & Kartoffeln als Köder, sprechen für Karpfen als Zielfisch!

Köderboxen, Mais, gekochste Kartoffeln und Paniermehl – die verwendeten Köder [BILD: 08.09.2020].

Die Spuren im Uferbereich sprechen einmal mehr eine eindeutige Sprache. Am Wochenende wurde in dem Bereich ausgiebigste getrunken und geangelt. Große Maisdosen, leere Gläser gekochter Kartoffeln, dutzende Bier- sowie Wein- und Schnapsflaschen liegen auf der Uferwiese und im ufernahen Gebüsch. Dieser Anblick von Respektlosigkeit gegenüber Umwelt und Natur kann einem echt wütend machen.

Strategischer Platzwechsel – Anonymität dank Deckungsschatten

Auf der gegenüberliegenden Uferseite sieht es zudem so aus, als hätten sich die Wildangler einen weiteren Angelplatz an einer Stelle am Gewässer strategisch so eingerichtet, dass man sie vom offiziellen Rundweg aus nicht unmittelbar beobachten kann.

Der alternative Angelplatz am gegenüberliegenden Ufer [BILD: 08.09.2020].

Der sonst geschlossene Schilfgürtel ist in diesem Bereich des Ufers an diversen Stellen entfernt und zertrampelt worden. Aufgrund des Ausmaßes der Vermüllung im Bereich der naturnahen Technischen Anlage sollte unbedingt zeitnah Mal eine Aufräumaktion erfolgen, doch von offizieller Seite tut sich bisher unverständlicherweise rein gar nichts.

Der neue Angelplatz aus der Nähe betrachtet. Auch hier überall Müll und Föaschen [08.09.2020].

13. September 2020

Zweiter D-Day für die Fischdiebband innerhalb von 2 Wochen

Die sporadischen Beobachtungen der letzten Wochen hatten uns zu der Vermutung kommen lassen, dass die Fischwilderer vornehmlich am Wochenende aktiv sind und dementsprechend auch an diesem Wochenende wieder zuschlagen könnten. Aufgrund der darüber hinaus erfolgsversprechenden Wetterprognose hatten wir uns tags zuvor dazu entschlossen, uns am Sonntag um 8 Uhr im LSG Röhlinghausen zu treffen.

Biß zur falschen Zeit: Fisch verrät die Position des Fischdiebes

Im LSG angekommen sieht die Lage zunächst ruhig und unscheinbar aus. Angler sind aus der Ferne offensichtlich nicht zu erkennen. Doch der Schein trügt. Nachdem wir uns dazu entschieden hatten, trotzdem eine Runde um die Gewässer zu machen, um den Uferbereich auf Verunreinigungen zu kontrollieren, bemerke ich auf Höhe des Tores beim Blick auf die Wasseroberfläche zunächst eine gespannte Schnur, die ins ufernahe Gebüsch hineinragt. Ein Angler war allerdings aufgrund des dichten Uferbewuchses vom Weg aus nicht zu erkennen. Um eine bessere Perspektive auf das Geschehen zu erhalten, näherte ich mich lautlos dem Ufer und es zeigte sich unmittelbar die Ursache für die gespannte Schnur.

Verräterischer Fang – die Freude darüber währte nur kurz [13.09.2020].

Erst den kapitalen Karpfen am Haken und dann im Netz der Polizei

Denn es sollte sich zeigen, dass am Ende der Schnur ein kapitaler Fisch hängt, der so wie es aussah, schon müde gedrillt war. Schnell sind ein paar Beweisfotos gemacht. Der Fisch lässt sich später auf den Fotos am PC eindeutig als Karpfen identifizieren. Und dann kommt auch der Angler aus seiner Gründeckung und lässt sich dabei fotografieren, wie er den Fisch alles andere als waidgerecht – weil ohne Unterfangkescher landet.

Fischdieb inflagranti bei der Tatausführung ertappt. Zeit die Polizei zu rufen [13.09.2020].

Nachdem eindeutige Beweise dafür vorlagen, dass auch heute wieder Wilddiebe am Werk sind, riefen wir unmittelbar die Polizei, die keine zehn Minuten danach im LSG Röhlinghausen eintrifft. Nach kurzer Instruktion begaben sich die drei Beamten in den Zwischenbereich der beiden Hochwasserauffangbecken und konnten, wie es sich im weiteren Verlauf der Geschehnisse herausstellte, 2 Angler auf frischer Tat überraschen und auch stellen.

Festnahme und Gefangenenabtransport im zweiten Fahrzeug

Im weiteren Verlauf der Aktion erreichte ein zweites Polizeifahrzeug das LSG an der Hofstraße in Röhlinghausen und verbrachte die beiden Straftäter schließlich – vermutlich für erkennungsdienstliche Maßnahmen, zur Wache nach Wanne. Welche Umstände dazu geführt haben, dass diese Straftäter mitgenommen wurden, lässt sich ohne polizeiinterne Informationen nicht sagen.

Abtransport der überführten Fischdiebe im LSG Röhlinghausen [13.09.2020].

Möglicherweise hatten die Personen keine gültigen Ausweispapiere dabei, wobei eine Personenidentifizierung sicherlich auch via Funk möglich und ausreichend gewesen wäre. Vielleicht waren die Täter auch polizeibekannt oder es lagen gegen sie offene Haftbefehle vor?! Nach zwei erfolgreichen Täterüberführungen sollte sich doch langsam aber sicher mal rumgesprochen haben, dass es sich nicht lohnt, an dem Gewässer im LSG Röhlinghausen weiter illegal zu angeln. Bleibt zu hoffen, dass diese Einsicht auch bei den kriminellen Anglern möglich bald einkehrt.


Werbung

Kurioses aus dem Schilderwald – Schilder im Wald – das PEFC-Zertifikat

Auf einer meiner Runden durch die Landschaft  – allerdings schon im Juli irgendwann, ist mir ein bis zu dem Zeitpunkt absolut unbekanntes Schild an einem Baum aufgefallen. Bei dem Baum, an das es hing, handelt es sich um einen abgestorbenen Baumstumpf, der in einem kleinen nicht forstwirtschaftlich genutzten Wald in Bochum­-Günnigfeld steht. Das Schild zeigt einen Specht und trägt den Schriftzug Biotopbaum sowie die Internet-Adresse http://www.PEFC.de. Da ich weder mit dem Schild noch mit der Organisation PEFC etwas anfangen konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als zu Hause Dr. Google um Rat zu fragen.

Das PEFC-Siegel an einem stehenden Totbaum in einem kleinen Waldstück in Bochum Günnigfeld.

Nach eigenen Angaben ist PEFC die weltweit größte unabhängige Organisation zur Sicherstellung und kontinuierlichen Verbesserung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die ökologische, soziale und ökonomische Standards gewährleisten will. Auf der offiziellen Homepage heißt es weiter, dass „PEFC garantiert, dass Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen“. Die PEFC beschreibt sich zudem als „größte Institution zur Sicherstellung und Vermarktung nachhaltiger Waldbewirtschaftung“, was „durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem“ erreicht werden soll.

Das PEFC-Siegel an einem stehenden Totbaum in Bochum Günnigfeld, da deer Wald nicht forstwirtschaftlich genutzt wird, stellt sich mir die Frage, welchen Sinn das Schild hat?!

Wikipedia weiß, dass das PEFC ein weltweites Bündnis ist, das sich den höchsten Standards verpflichtet hat und zum Schutz der Biodiversität eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern anstrebt. PEFC steht für „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ und bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie ein Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen). Biotopsbaum – dass Bäume grundsätzlich auch immer Biotope sind, da ja Biotop letztendlich nichts anderes als Lebensraum bedeutet, das hätte man wohl auch ohne ein Schild wissen können.


WEITERFÜHRENDE INFOS

https://pefc.de

https://www.haus.de/bauen/fsc-zertifizierung-und-pefc

https://www.wwf.de/2017/oktober/besseres-holz-fuer-den-bund


Beobachtung aus der Landschaft – Holzverschläge und Tipis sprießen aus dem Waldboden

Corona-Trend 2020: „Wir bauen uns ein Tipi im Wald“

Zankapfel Stadtnatur – ist das überhaupt erlaubt?!

Beim regelmäßigen Durchlaufen der heimatlichen Landschaft rund um die Erzbahntrasse trifft man in letzter Zeit immer häufiger auf sogenannte „Holztipis“, die so wie es aussieht, von Kindern aus den auf dem Waldboden herumliegenden Ästen erbaut wurden. Dieser Trend ist mir zuvor entweder nur nicht aufgefallen oder die CORONA-Zeit hat dazu geführt, dass Kindergruppen (Kindergarten, Grundschule, OGS, etc.) vermehrt die örtliche Natur aufsuchen, um so der keimverseuchten Enge der Einrichtungsräume zu entfliehen.

Das Bild zeigt eine von insgesamt 4 Buden aus „Budenhausen“ in Bochum-Hordel. Die Kinder haben sich augenscheinlich viel Mühe gegeben und bitten den Waldbesucher auf einem Infoschild, die Bude nicht zu zerstören.

Im Rahmen einer frühkindlichen Auseinandersetzung mit Natur und Umwelt ist diese pädagogische Maßnahme sicherlich zu begrüßen. Dem pädagogischen Mehrwert gegenüber steht allerdings der Naturschutz und die offiziellen Beschilderungen, die in jedem Landschafts- und Naturschutzgebiet zu finden sind, sprechen eine deutliche Sprache dahingehend, dass in diesen Gebieten ein Verlassen der öffentlichen Wege zum Schutz von Flora und Fauna zu unterlassen ist.

Naturerziehung vs. Natur- und Umweltschutz

Die zunächst neutrale Beobachtung von Holztipis in der Natur lässt sich wie so oft aus verschiedenen Perspektiven betrachten und dementsprechend auch bewerten, wobei das Ergebnis der Bewertung vom jeweils eingenommenen Standort abhängt und gegensätzlich ausfallen kann.

Natur- und Umweltpädagogik – Natur als Lernkulisse für Kinder bei der Entwicklung eines individuellen Bewusstseins für Natur

Die durchgeführten Naturexpeditionen verfolgen grundsätzlich das lobenswerte Ziel, die stadtnahe Natur auch für Stadtkinder erfahrbar zu machen. Die Natur zu entdecken, zu erleben und bestenfalls auch ökologische Zusammenhänge zu begreifen, stellt ein hohes Gut für zukünftiges Leben und den respektvollen Umgang mit der der Natur dar. Nur was man kennt, kann man auch schützen oder um es in den Worte des Arztes, Zoologen, Verhaltensforscher und Nobelpreisträgers für Medizin Konrad Zacharias Lorenz (1903-1989) auszudrücken: „Man liebt nur was man kennt, und man schützt nur was man liebt.“ Vor diesem Hintergrund und aus pädagogischer Sicht wäre das Betreten des Waldes auch fernab der offiziellen Wege wohl zu tolerieren. Schließlich sind die Kinder der Schlüssel und der Grundstein zu einem zukünftig besseren Umgang mit der Natur, weshalb eine frühkindliche Umwelterziehung, die Respekt und Liebe zur Natur vermittelt, grundsätzlich gutzuheißen ist. Denn eins ist klar, der Wald und die Natur im Allgemeinen bieten eine anregende Lernumgebung für Groß und Klein.

„Man liebt nur was man kennt, und man schützt nur was man liebt.“

Entdeckungen von Tieren, Pflanzen, Tannenzapfen, Buchecker, Kastanien, Eicheln, Beeren, Bärlauch, Nüsse, Vogelfedern, totes Lebewesen oder Überreste, Nester, ein Eichhörnchen, Vogelstimmen oder vielleicht sogar ein Mäusebussard lassen sich nun Mal nur draußen in der Natur machen und auch die stadtnahe Natur bietet hierfür allerhand Erlebnispotential. Logischerweise kann die Vermittlung von Naturerlebnissen, die auf die Förderung und Entwicklung eines verantwortungsvollen Naturbewusstseins abzielen, nur in einem Umfeld von Natur gelingen. Expeditionen in die (Stadt-) Natur sind deshalb als essentieller Bestandteil einer ganzheitlichen Umwelterziehung zu bewerten, da nur in der Natur ein Erleben von Natur mit allen Sinnen möglich ist.

Natur- und Umweltschutz – Naturräume in der Stadt als ungestörte Rückzugsorte für Flora und Fauna

Aus Sicht des Naturschutzes lassen sich Argumente aufführen, die vor allem mit der Störung von Flora und Fauna zusammen-hängen. Wenn man zudem bedenkt, dass wenig berührte Ruckzugsorte vor allem in dicht besiedelten Regionen, wie es für weite Teile des Ruhrgebiets zutrifft, eher selten sind und zukünftig immer seltener werden, dann bedürfen diese Orte einen besonderen Schutz, der ja schon heute durch den Schutzstatus als Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiet zum Ausdruck kommt.

Andererseits ließe sich hierbei auch in die Richtung argumentieren, dass diese Bereiche in den meisten Fällen sowieso schon über Trampelpfade begehbar sind und von Hundebesitzern stark frequentiert werden, was für diese Bereiche unabhängig von spielenden Kindern regelmäßige Störungen bedeutet. Möglicherweise sollten die verantwortlichen Behörden die Einhaltung bereits bestehender Regeln auch einfach nur regelmäßiger kontrollieren?!

Wetterschutz im Birkenhain Blumenkamp [BILD: Sommer 2021].

Mindestmaß an Anforderung für eine behördliche Erlaubnis

Voraussetzung für eine behördliche Duldung einer Begehung von Bereichen mit gesondertem Schutzstatus kann aus meiner Sicht nur ein verpflichtender sensibler Umgang und Rücksicht sein. Inwieweit Erzieher und Pädagogen soweit ausgebildet sind, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind, lässt sich anhand der Bauten natürlich nicht beurteilen. Möglicherweise müsste eine offizielle Duldung auch mit einem verpflichtenden Nachweis über themenspezifische Kenntnisse einhergehen, die im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsangeboten zu erwerben sind und von potentiellen Betreuern nachzuweisen sind.

Gegenüberstellung potentieller Perspektiven nicht zielführend

Da ich bei dieser Thematik zwischen pädagogischer Perspektive und dem Naturschutzaspekt hin- und hergerissen war und auch noch immer bin, hatte ich mir erhofft, weiteren Input von meinem Ansprechpartner bei der Unteren Naturschutzbehörde zu bekommen, um mit Hilfe der behördlichen Perspektive für mich persönlich mehr Klarheit und eine differenzierte Antwort zu dieser Thematik zu bekommen. Aus dem Grund hatte ich meinem Ansprechpartner bei der Unteren Umweltbehörde zu dieser Thematik die folgende Email geschrieben.


Auszüge aus der EMAIL:

In letzter Zeit beobachte ich immer häufiger, dass die städtische Natur von Kindergruppen (Falken, Kindergarten, etc.) im Rahmen einer Umwelterziehung genutzt wird, was ja prinzipiell positiv zu bewerten ist. Aktuell scheint aber das Bauen von sogenannten Tipis voll im Trend zu sein und es gibt nicht ein Waldstück in der näheren Umgebung, wo sie nicht zu finden sind.

Gibt es eine offizielle Haltung/ Meinung der Stadt zu „Holz-Bauten, Verschlägen, Tipis“ auf städtischen Grünflächen?!

Ich würde gerne Deine Meinung dazu hören. Ist das eigentlich folgenlos, oder hat das irgendwelche negativen Einflüsse auf Flora/ Fauna?! Wie sieht die Behörde resp. das Gesetze diese Thematik?

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wenn flächendeckend alte Äste zusammengesucht werden und auf einen Punkt konzentriert werden, dass sich das auf’s Habitat auswirkt?!

Hast Du zu der Thematik irgendwas Offizielles? (Vorschriften, Studien, Berichte, Artikel, etc.).


Aktueller Stand (05.09.2020)

Leider habe ich bis zum jetzigen Zeitpunkt (05.09.2020) noch keinerlei Rückmeldung erhalten. Sobald mir ein behördliche Rückmeldung vorliegt, werde ich die behördliche Sicht auf das Thema in einem weiteren Beitrag mitteilen, der zur gegebener Zeit verfasst werden wird.


Amphibienschutz in Herne 2020. Summer-Edition Part 1 – Wasser marsch!

Alle Jahre wieder – auch 2020 war der Frühling zu niederschlagsarm und hat zur Bewahrung der aquatischen Artenvielfalt im LSG Pluto V in Wanne-Bickern eine Gewässer-Refill-Intervention nötig werden lassen. Wie kommen Herner Stadtgewässer mit der klimawandelbedingten Situation klar? Um es auf den Punkt zu bringen: Da vielen Herner Feuchtbiotopen die Klimaresilienz fehlt, bleiben selbst 30 Badewannen voll mit Wasser (6000 Liter) nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Mit der Datenauswertung des Krötenzaun-Projekts 2020 waren die praktischen Arbeiten für dieses „Krötenjahr“ Mitte Mai eigentlich abgeschlossen, allerdings hatte die andauernde Trockenheit zum Ende der Amphibienwandersaison zu einer angespannten Wassersituation in den Gewässerbiotopen des Landschaftsparks Pluto V geführt, weshalb es auch in der Folgezeit zwingend erforderlich wurde, die beiden Gewässer im LSG Pluto V in regelmäßigen Zeitabständen (mindestens wöchentlich) zu kontrollieren.

Das Bild zeigt das größere der beiden Biotope im Landschaftspark Pluto V in Wanne-Bickern nach der Gewässer-Refill-Aktion (02.06.2020) mit 6000 Litern Wasser. Die mit Wasser bedeckte Fläche ist im Vergleich zur Februar-Situation 90% zurückgegangen, wodurch die Entwicklung der Amphibienlarven massiv bedroht wird. [BILD: 02. Juni 2020].