Neue Beschilderung für das Feuchtbiotop im NSG Blumenkamp an der Günnigfelder Straße in Bochum Hordel/ Günnigfeld. Zur gleichen Zeit herrscht in allen drei Feuchtbiotopen absolute Trockenheit. Ist das diesjährige Laichgeschäft der Amphibien in Gefahr? Gibt es einen direkten Zusammenhang zu den Baumaßnamen im Umfeld des Hüller Bachs? Verpflichtet der neuerliche Schutzstatus des Gebietes die Behördenzum schnellen Eingreifen?
Der Wandel vom Naturschutzgebiet zum geschützten Landschaftsbestandteil ein möglicher Grund für die behördliche Intervention?!
Auf der gestrigen Runde durch die heimatliche Landschaft zog ein bisher noch nicht beobachtetes Hinweisschild meine Aufmerksamkeit auf sich – inwieweit sich das dreieckige Schild in seiner Bedeutung von den beiden standardmäßigen Schildern unterscheidet, konnte ich mir zunächst nicht erklären, weshalb ich am heimischen Computer Dr. Google zu Rate ziehen musste. Wie die beiden bekannteren Schilder – das für ein Landschaftsschutz- (LSG) und dem Naturschutz-Gebiet (NSG) ist das Schild Geschützter Landschaftsteil ein weiteres Hinweisschild, das einen naturnahen Bereich als besonders schützenswert deklariert, was immer das letztendlich für das ausgewiesene Areal hinsichtlich zutreffender Schutzmaßnahmen oder Eingriffe durch die Behörden bedeutet.
Das neue Hinweisschild steht unmittelbar an der Günnigfelder Strasse unterhalb der Erzbahntrassenbrücke [BILD: Januar 2021].Weiterlesen →
Kurz vor dem Jahreswechsel 2020 hatte ich beim Durchlaufen vom LSG Röhlinghausen auf dem Weg zur Erzbahntrasse aus Richtung Pferdekoppel und Bahndamm lautes Motorsägengetöse wahrgenommen. Da dieser Teil meines Laufgebiets aufgrund der anhaltenden Bauarbeiten, die im Zuge der Renaturierung des Hüller Bachs aktuell an diversen Orten im Stadtgebiet durchgeführt werden, und bedingt durch die Sperrung der Fußgängerbrücke nur schwer zu durchlaufen ist, war ich in den zurückliegenden Monaten in dem Bereich äußerst selten unterwegs gewesen. Aufgrund der wahrgenommen Sägearbeiten hatte ich mir aber vorgenommen, mir auf einer der nächsten Laufrunde einen Überblick vom Fortschritt der dortigen Baustelle zu machen und nach der Ursache für den lautstarken Einsatz der Motorsägen suchen.
Aufgestapelte Holzscheite im Randgebiet des LSG Röhlinghausen Ende Dezember 2020 – Zeugen einer winterlichen Freischnitt-Aktion der unterirdischverlaufenden Erdgastrasse [BILD: 28.12.2020].
Als ich am nächsten Tag in den Bereich der Baustelle komme, erklärt sich mir umgehend das Ergebnis der akustisch wahrgenommenen Sägearbeiten. Mindestens ein Dutzend Bäume waren den Zinken der Sägen zum Opfer gefallen. Der Bodenbereich war großflächig mit gehäckselten Baumüberresten bedeckt, zudem waren mehrere Holzscheite entlang der Rodungskante aufgebahrt.
Nachdem ich mit der „Mobilisierungs-Mail“ das seit letztem Frühjahr bekannte Problem der tödlichen Gullys im Eickeler Volksgarten und damit die letztjährigen „Missverständnisse“ wieder ins Bewusstsein aller Beteiligten und vor allem ins Bewusstsein der Verantwortlichen rücken musste, was notwendig wurde, obwohl ein Treffen zur Lösungsfindung im Herbst 2020 angekündigt war, kommt es am 26.01.2021 zwischen mir und der Herner Behörde für Natur und Umwelt zum Austausch mehrerer Emails.
Alle Jahre wieder – wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät!? Wir nähern uns mit riesigen Schritte den diesjährigen Vorbereitungen für die Amphibeinschutzzaun-Aktion an der Florastraße im LSG Pluto V. Damit sich alle Beteiligten frühzeitig auf die bevorstehende Schutzmaßnahme vorbereiten können, habe ich zur Mobilisierung aller freiwilligen Helfer und der Unteren Naturschutzbehörde, die diese Aktion zu verantworten hat, eine Mail verfasst, die alleiniger Inhalt dieses Beitrags sein wird.
Email vom 24.01.2021 mit dem Betreff: Diverses zum Amphibienschutz in Herne: Wandersaison 2021, Ausstiegshilfen Gullys im Eickeler Park
Gefunden wurde der Stein an der Erzbahntrasse. Im Gegensatz zu den bisherigen Steinfunden lag dieser Stein nicht an einem ausgewählten Platz aus, sondern befand sich am Boden. Es machte den Anschein, als ob ihn jemand verloren hätte oder er runtergefallen wäre, was zu leichten Beschädigungen geführt hat. Möglicherweise ist es zu den Beschädigungen auch deshalb gekommen, weil der Stein nicht vollständig mit einer Lackschicht versiegelt wurde. Möglicherweise konnte deshalb Wasser unter die Farbschicht gelangen, das sich durch die Minusgrade der vergangenen Tage ausgedehnt hat und zu den unschönen Beschädigungen geführt hat. Da sich die Abplatzungen überwiegend an den Kanten befinden, wäre es auch denkbar, dass er runtergefallen ist, was auch den Fundort am Boden erklären könnte.
„Lass dich in allem was du tust von der Liebe bestimmen – von A. E. im Januar 2021.
Ansonsten gefällt mir der von A. E. gestaltete Stein durchaus gut. Das Schriftbild spricht für eine gewisse Reife des Künstler. In einem weißumrandeten Herzen steht der Spruch: „Lass dich in allem was Du tust von der Liebe bestimmen.“ Bei der Suche nach dem Urheber dieses Spruches konnte ich erfahren, dass der Spruch biblischen Ursprungs ist und leicht abgewandelt aus dem 1. Korinther 16, 14 entnommen wurde – hier heißt es wörtlich: „Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!“ Dieser Ratschlag steht am Ende des Briefes des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth. Die Liebe ist ein prägendes Grundelement des christlichen Glaubens und mit der wichtigste christliche Wert. Die Worte Paulus unterstreichen die herausragende Bedeutung der Liebe, was den Leitsatz als Taufspruch bei der Taufe beliebt werden lässt.
Nachdem ich den Stein eingesteckt hatte, lag er zunächst zwei Tage im Garten und reiste bei der nächsten Laufrunde erst weiter. Ausgewildert habe ich ihn dann an der Zufahrtssperre zur kleinen Berghalde im LSG Röhlinghausen an der Hofstraße unmittelbar an der Stadtgrenze von Herne zu Bochum und Gelsenkirchen.
In Reih und Glied – Temporär oder langfristig Bepflanzungsmaßnahme?! In jedem Fall eine bessere Flächennutzung als die vorherige kurzgeschnittene Rasenfläche
Von der Trasse aus hatte ich die Tage bemerkt, dass die freie Rasenfläche im hinteren Bereich des Friedhofs mit jungen Bäumen und Sträuchern bepflanzt war. Seit wann genau die Fläche bepflanz ist, dazu kann ich nichts sagen. Ebenfalls nicht beurteilen lässt sich die Frage, ob die Fläche in Zukunft so dicht bewachsen sein soll oder ob die Pflanzen nur für eine begrenzte Übergangsphase dort in dieser Form stehen werden. Denkbar wäre es durchaus auch, dass die Jungbäume in dem Bereich für eine gewisse Zeit wachsen und damit an Widerstandsfähigkeit zulegen sollen, und erst wenn eine bestimmte Wuchshöhe erreicht ist, ihren finalen Standort im Stadtgebiet erhalten.
Akurat in Reih und Glied stehen die jungen Rotbuchen. Die Furche ist deutlich zu sehen, ebenso wie die massiven Profilspuren der Räder des eingesetzten Fahrzeugs auf der Oberfläche [20.12.2020].
Möglicherweise lassen sich durch eine solche Herangehensweise öffentliche Kosten für neue Pflanzen einsparen, da sich die Kosten eines Baumes grundsätzlich an Art und vor allem an der Größe des Baumes orientieren. Wobei nicht nur die Kosten von Beschaffung und Transport von der Größe des Baumes abhängen, sondern auch die Widerstandfähigkeit der Pflanze gegenüber ungünstigen klimatischen Bedingungen, die in Zeiten einer zunehmenden Klimakrise an Bedeutung gewinnt. Der plantagenartige Anbau bietet hinsichtlich Pflege und Schutz der Pflanzen erhebliche Vorteile, die damit einhergehen, dass junge Bäume und Sträucher sensibler für Trockenheit und Verbiss sind und in diesem abgezäunten Bereich des Friedhofes in einem geschützten und behüteten Umfeld gedeihen können. Durch die unmittelbare Nähe zur Außenstation des Bautrupps der städtischen Orange-Armee ist ein Eingreifen bei anhaltender Trockenheit beispielsweise in Form künstlicher Bewässerung, um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden, ohne großen Aufwand zu gewährleisten.
Wie sich die Situation mit der Baumplantage im hinteren Bereich des Friedhofes in den nächsten Monaten entwickeln wird, werde ich weiter im Auge behalten und bei etwaigen Veränderungen davon im Blog berichten.
Die Umgehungsstraße durch das NSG Blumenkamp im Bochumer Norden wird zur Todeszone. Straßen als anthropogene Selektioninstanz für unvorsichtige Stadttiere. Totfund eines Fuchses (vulpes vulpes).
Trotz einer eher geringen Wildtierdichte kommt es auch in unserer urbanen Landschaft zwischen Erzbahntrasse und Hüller Bach neben Tierbeobachtungen zu Wildunfällen. Vor allem wer sich, so wie ich es tue – viel und ständig durch die Landschaft bewegt und dabei nicht nur die ausgetretenen Pfade beläuft, auf denjenigen warten am Wegesrand hin und wieder schaurige Schreckmomente, z.B. wenn man unerwartet auf ein verendetes Tier trifft. Glücklicherweise ist der Fund eines Tierkadavers nicht alltäglich. Die letzte Begegnung dieser Art, bei der es sich um eine tote Katze gehandelt hatte, die ich dem Bochumer Tierschutzverein gemeldet hatte, liegt mittlerweile sieben Monate zurück („Totfund einer Hauskatze“). Auffallend ist allerdings, dass die Fundstelle der toten Katze und der heutige Fundort des toten Jungfuchses gerade einmal 500 Meter voneinander entfernt sind und sich beide Fundorte darüber hinaus an derselben Straße (Blücherstraße) befinden.
Totfund eines jungen Fuchses (vulpes vulpes) am Straßenrand der Blücherstraße auf Höhe Kirchstraße unmittelbar am Naturschutzgebiet Blumenkamp in Bochum Günnigfeld/ Hordel (BILD: 10.01.2021).
Kampf um Leben und Tod – fressen und gefressen werden
Bei Begegnungen mit dem tierischen Tod lässt sich als Laie nur in den seltensten Fällen die Todesursache auf den ersten Blick eindeutig bestimmen. Dennoch lassen sich mit etwas detektivischem Geschick aus dem Fundort und dem Zustand des Tierkadavers Informationen generieren, die es erlauben, die Todesursache und den Todeszeitpunkt grob einzugrenzen.
Spurensuche: Fraß- und Bissspuren, stumpfe Verletzungen, verfilztes Fell
Beispielsweise deutet die Nähe des Fundortes zu einer starkfrequentierten Straße zwangsläufig daraufhin, dass es sich bei dem verendeten Tier mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um ein Verkehrsopfer handeln wird. Für den Verdacht Verkehrsopfer sprechen zumeist auch stumpfe Verletzungen, die mit einer augenscheinlichen Unversehrtheit des Tieres einhergehen. Wohingegen Fraß- und Bissspuren eher darauf hindeuten könnten, dass der Tod des Tieres als Ergebnis einer natürlichen Räuber-Beute-Interaktion zu bewerten ist. Allerdings könnten diese Spuren auch post-mortem erfolgt sein, beispielsweise wenn sich Aasfresser an dem Kadaver zu schaffen gemacht hätten.
Fuchs und Bussard – Endglieder der hiesigen Nahrungskette
Da in unseren Breitengraden die großen Raubsäuger wie beispielweise Wölfe oder Bären fehlen, und der Fuchs hierdurch mit an der Spitze der Nahrungspyramide steht, ist die Größe potentieller Beutetiere diesem Umstand angepasst. Wenn man bei uns im urbanem Ruhrgebiet auf Reste eines gerissenen Tieres stößt, handelt es sich zumeist um Tauben oder andere Kleinvögel, die zur Beute von Greifvögeln wurden oder aber einer streunenden Hauskatze zum Opfer gefallen sind.
Wiedersehen mit einem alten Bekannten
Aufgrund der im Jahresverlauf gemachten und im Blog bisher thematisierten Fuchsbeobachtungen, die allesamt während der Sommermonate erfolgten, gewährt der heutige Fundort zusätzlichen Spielraum für Spekulationen hinsichtlich der Zugehörigkeit des toten Tieres. So lässt die örtliche Nähe des Totfundes zu den Orten der beiden bisherigen Fuchs-Beobachtungen – sowohl die der säugenden Fähe vom 27.05.2020 auf dem Betriebsgelände der Emschergenossenschaft als auch die des jagenden Fuchses vom 07.06.2020 am Goldhammer Bach – vermuten, dass es sich bei dem heute totaufgefundenen Fuchs entweder um einen Nachkommen oder ein Alttier dieser beobachteten Fuchsfamilie handeln könnte. Da sich die beiden dokumentierten Ereignisse in einem Radius von unter einem Kilometer zum Fundort ereignet hatten und aufgrund der territorialen Ausdehnung eines Fuchsreviers, scheint die Vermutung naheliegend und plausibel.
Reportagen und Dokumentationen Freizeitgestaltung mit Mehrwert
Als ich Thorsten das Bild vom verendeten Fuchs via WhatsApp geschickt hatte, äußerte er unmittelbar seine Verwunderung über die aus seiner Sicht atypisch kurze Schnauzenform des Fuchses. Zunächst spekulierten wir über eine perspektivische Verzerrung des Bildes oder die Krafteinwirkung durch den möglichen Zusammenpralls mit einem Fahrzeug als potentielle Begründung für die Deformation. Doch dann fiel mir ein, dass ich erst neulich auf Phoenix eine Reportage über Füchse gesehen hatte, in der die Hypothese aufgestellt wurde, dass sich Stadtfüchse im Laufe des zurückliegenden Jahrhunderts nicht nur hinsichtlich ihres Verhaltens dem Menschen gegenüber sondern auch hinsichtlich anatomischer Faktoren an die Gegebenheiten und die veränderten Anforderungen im städtischen Umfeld angepasst haben.
Städte als Ausgangspunkt urbaner Evolution
Anpassung an die ökologische Nische Stadt
Über die Zeit hat der Fuchs seine Scheu vor dem Menschen abgelegt und gelernt, dass vom Menschen lediglich eine kalkulierbare Gefahr ausgeht, seine Nähe aber erhebliche Vorteile bietet. Der volle Futternapf des Stubentigers, Reste vom letzten Grill- und Saufgelage, die nach durchzechter Nacht im frühen Morgengrauen noch auf dem Terrassentisch warten oder der reich gefüllte Mülleimer, der ohne übermäßige Jagdbemühungen aber mit garantierten Erfolgsaussichten zum Plündern jeder Zeit bereitsteht, stellen für die intelligenten Tiere ein wahres Schlaraffenland dar. Es liegt allerdings auch in der Natur der Sache, dass man zum Überlisten eines Mülleimers weniger Hirnschmalz und andere Fähigkeiten gebraucht, als wenn man sein tägliches Brot bei der mühsamen Jagd nach schreckhaften und vorsichtigen Kleinnagern verdienen muss.
Domestikationsmerkmal nicht nur beim Fuchs: Abnahme der Scheu geht mit Abnahme der Kopfhöhe einher, die auf geringere Gehirnmasse hindeutet
Die veränderten Anforderungen, die die Städte an die Füchse im Vergleich zum Wald stellen, führten bei den Stadtfüchsen zunächst zu Verhaltensänderungen und im weiteren Verlauf der Koexistenz mit dem Menschen zu einer genetischen Anpassungen. Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von einer Art „Domestizierung“, da der Stadtfuchs seine natürliche Scheu und Angst vor der Nähe zum Menschen generationenübergreifend abgelegt hat. Diese Verhaltensänderung reichen oftmals so weit, dass Stadtfüchse nicht nur zunehmend die anthropogenen Errungenschaften wie Straßen, Gärten und Wohngebiete aufsuchen, sondern den natürlichen Gegebenheiten vorziehen. Für uns Stadtmenschen bedeutet dies, dass wir in Zukunft noch öfters mit diesen faszinierenden Tieren in Kontakt kommen werden, was bedauerlicherweise nicht immer gut ausgeht. Die Kehrseite der Medaille ist, wie sich an dem heutigen Totfund erkennen lässt, dass der Fuchs durch die Verhaltensänderung auch seinen natürlichen Schutz bestehend aus Scheu und Angst vor dem Menschen abgelegt hat, der sein Überleben gerade im Straßenverkehr sichern hätte können. So ist es auch wenig überraschend, dass dieses Schicksal vor allem junge und damit unerfahrene Füchse ereilt, da sie die blecherne Gefahr schlichtweg unterschätzen.
Straßenverkehr und Bestandsjagd – als anthropogene Selektionsfaktoren
Während im natürlichen Umfeld von Land und Wald vor allem der Jagd- und Fortpflanzungserfolg die primären Selektionsinstanzen darstellen, übernimmt im Umfeld der menschlichen Zivilisation neben der jagdbedingten Bestandsdezimierung vor allem der Straßenverkehr eine wesentliche Selektionsfunktion. Wieviel Mut und Dreistigkeit optimal sind, um im menschlichen Umfeld satt zu werden, und wieviel Scheu erforderlich ist, um nicht unter den Rädern eines Fahrzeugs zu enden oder anderen anthropogenen Gefahren zum Opfer zu fallen, ist zumeist ein Drahtseilakt, der leider zu schnell tödlich endet.
Prinzipien der Evolution: Use it or losse it!
Während beim „Wald- und Landfuchs“ eine spitze Schnauze für die erfolgreiche Jagd auf kleine flinke Nager einen Vorteil bei der Jagd hat, um möglichst schnell zuschnappen zu können, benötigt der Stadtfuchs vielmehr eine kurze und robuste Nase, um Mülltonnen zu öffnen und den Müll nach Verwertbarem zu durchstöbern. Eine kurze Schnauze ermöglicht zudem eine höhere Bisskraft und ist somit für die Anforderungen im städtischen Umfeld wesentlich besser geeignet. Die genetische Anpassung, die letztendlich zur beobachteten Veränderung körperlicher Eigenschaften führt, erfolgt im Rahmen der Evolution streng nach dem Motto „Use it – or loose it“ – nach den gleichen Prinzipien wie es bei uns Menschen beispielsweise auch mit den Muskeln oder dem Gehirn erfolgen würde, wenn diese Organe nicht mehr oder weniger gebrauchen würden. Der menschliche Organismus ist in dieser Hinsicht absolut utilitaristisch veranlagt und auf maximale Effizienz programmiert. Warum sollte der Körper auch Energie oder andere Ressourcen für etwas aufbringen, wenn es ihm keinen evolutionären Mehrwert bringt.
Schlusswort:
Die Beobachtung des Totfundes hatte ich unmittelbar im Anschluss meiner Laufrunde per Email an das Ordnungsamt der Stadt Bochum gemeldet. Eine Rückmeldung hatte ich zwar nicht erhalten, doch als ich zwei Tage später erneut an der Fundstelle vorbeigelaufen bin, war am Straßenrand kein Fuchskadaver mehr zu sehen. Inwieweit an dem verendeten Fuchs irgendwelche veterinärmedizinischen Tests oder Analysen (Parasitren, Krankheiten, Umweltgifte, etc.) durchgeführt wurden, kann ich nicht beurteilen. Hinsichtlich der auf den Menschen übertragbaren Krankheiten wie Fuchsbandwurm, Tollwut oder Pseudoskabie lassen sich für NRW keine aktuellen Warnhinweise der zuständigen Behörden finden, wobei die für Nordrhein-Westfalen gefundene Zahl von bis zu 30% der Füchse, die mit dem Kleinen Fuchsbandwurm befallen sein sollen, dann doch etwas Anlass zum Nachdenken gibt und eine angepasste Vorgehensweise beim Sammeln von Pilzen, Beeren und Kräutern erforderlich werden lässt.
Kimmig SE et all. (2019): Beyond the landscape: resistance modelling infers physical and behavioural gene flow barriers to a mobile carnivore across a metropolitan area. Molecular Ecology. DOI: 10.1111/mec.15345
* An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich darauf hingewiesen haben, dass verendete Tiere grundsätzlich mit äußerster Vorsicht und nur mit Schutzhandschuhen berührt werden sollten. Aufgrund der Übertragbarkeit von Pathogenen auf den Menschen – insbesondere bei Füchsen, bestehtein erhebliches Infektionsrisiko, weshalb der ungeschützte Kontakt mit dem Tier zu vermeiden ist!
In den letzten Tagen und Wochen ist mir gefühlt täglich ein Hiddenstone über den Weg gelaufen, ein REM-Stein war bisher allerdings noch nicht dabei. Die gesteigerte Häufigkeit meiner Steinfunde erkläre ich mir zum einen mit der gestiegenen Popularität des Steine-Bemalens und –versteckens, zum anderen aber auch durch die freie Zeit, die vielen aufgrund der aktuellen Corona-Einschränkungen gegeben ist?! Der REM-Stein zeigt ein Herz mit bunten Punkten drum herum und erinnerte mich deshalb ein wenig an den Stein, den Didi bei unserer Amphibien-Rettungsaktion, bei der wir zahlreiche Amphibien aus tödlichen Gully-Fallen im Eickeler Volksgarten evakuieren konnten, gefunden hatte. Wobei man natürlich festhalten muss, dass der Stein „Konfetti im Herzen“, der auf dem Wegpoller im Eickeler Volksgarten auslag, doch um einiges kunstvoller gestaltet war.
Vorder- und Rückseite des an der Pluto-Halde gefundenen REM-Steins [BILD: 04.02.2021].
Die schlichte Gestaltung mit einem Herzen lässt hinsichtlich der Interpretation einer möglichen Botschaft des Künstlers wenig Spielraum. Die relativ verblichenen Farben des REM-Steins legen außerdem die Vermutung nahe, dass er schon eine Weile auf Wanderschaft durch die Landschaften ist. Sollte REM für Remscheid stehen, wovon auszugehen ist, dann hat er es tatsächlich geschafft, die 50km von Remscheid bis nach Herne zurückzulegen, wodurch er vermutlich der am weitesten gereiste Stein würde, den ich bisher gefunden habe. Obwohl ich ihn nicht behalten habe, habe ich mich über den Zufallsfund gefreut. Nachdem ich ihn aufgehoben hatte, habe ich ihn fotografiert und oben auf dem Handgeländer der Aussichtsplattform der Pluto-Halde direkt wieder ausgelegt.
Neues Jahr, neues Glück – ein Neujahrsfund gibt Rätsel auf?!
Im kleinen Waldstück am Kabeisemannsweg in Bochum-Hordel hatte ich in der Vergangenheit schon einen Cache gefunden. Während die Mehrzahl der bisherigen Caches, die ich imr näheren Umfeld mit einer ähnlichen Bauweise entdecken konnte, an einem Baum in einer Höhe von 1,50 Meter hingen, befindet sich dieser Cache auf Hüfthöhe. Und im Gegensatz zu den bisher entdeckten Caches ist dieser Cache auch weder mit einem Fahrradschloss vor Diebstahl noch mit einem Zahlenschloss vor neugierigen Blicke gesichert, aber trotzdem ist es mir nicht möglich, den Cache zu öffnen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hat sich mir auch bis heute noch nicht erklärt, wie bzw. ob das offensichtlich festverschraubte Gehäuse überhaupt öffnen lässt.
Ein weiterer Cache im kleinen Wäldchen am Kabeisemannsweg in Bochum-Hordel [BILD: 01.01.2021].
Nach längerer Inspektion entdecke auf der Bodenunterseite des Caches eine elektronische Vorrichtung, an der man, wie es mir scheint, eine 9V-Blockbatterie anschließen kann. Da ich der Situation zufälligerweise keine Batterie dabei habe, bleibt es ein Geheimnis, was nach Anlegen einer passenden Stromquelle passiert. Mit viel Phantasie wäre es vielleicht denkbar, dass ein Mechanismus den Kasten öffnet, ein Tonband die nächsten Koordinaten verrät oder vielleicht auch irgendwelche Dioden aufleuchten.
Sollte ich auf einer meiner nächsten Laufrunden irgendwann einmal zufälligerweise eine 9V-Batterie in der Tasche haben, werde ich überprüfen, was nach Anlegen der Stromquelle tatsächlich passieren wird. Da die Wahrscheinlichkeit allerdings dann doch ziemlich gering sein wird, beim Laufen eine Batterie mitzuschleppen, werde ich wohl noch bis in den Frühling warten müssen, wenn ich zur Beobachtung der Schmetterlinge regelmäßiger in dem Gebiet unterwegs sein werde und auch das Wetter freundlicher sein wird.