Beobachtung aus der Landschaft vom 22.07.2021
Eine Woche nach den Starkregenereignissen, die an diversen Stellen der Landschaft zwischen Erzbahntrasse und Hüller Bach zu Beeinträchtigungen geführt haben, konnten die meisten Schäden schon wieder behoben werden. Der umgekippte Baum am wiederbegrünten Sportplatz in Röhlinghausen, der den Durchgang versperrt hatte, wurde beseitigt. Die L639, die in Richtung Wanne-Eickel zwischenzeitlich unter Wasser gestanden hatte und in Folge dessen gesperrt werden musste, kann wieder in beide Richtungen befahren werden. An der zweispurigen Verbindungsstraße, die durch das LSG Pluto V verläuft, sprach einiges dafür, dass die Ursache für die Teilsperrung eine geplatzte Leitung gewesen ist.

Die Technische Anlagen der EGLV im LSG Röhlinghausen
Im Gegensatz zu den Schäden und Beeinträchtigungen, die der Starkregen an den meisten Orten verursacht hatte, war der Flutung des LSG Röhlinghausen und der über Nacht entstandenen Seenlandschaft durchaus etwas positives abzugewinnen. Wobei vom See zwei Tage danach nicht mehr viel übrig geblieben ist. Während die riesige Grünfläche wieder weitestgehend frei vom Wasser ist, sind die Auswirkungen der Flutung an den beiden naturnahen Hochwasser-Auffangbecken weiterhin deutlich sichtbar.

Die beiden Auffangbecken im LSG Röhlinghausen sind randvoll
Unter normalen Bedingungen und erst recht während der letzten Dürrejahre lag der Wasserspiegel im Vergleich zu heute ein bis zwei Meter tiefer. Die 60-70 cm steile Uferkante ist auch eine Woche nach dem Regenfällen noch immer nicht sichtbar. Zum Teil steht das Wasser auch weiterhin auf der Wiesenfläche, die im Sommer des Vorjahres regelmäßig durch die illegalen Aktivitäten der Wildangler vermüllt wurde. Müll ist heute keiner zu sehen, dafür befinden sich im nahen Uferbereich Massen von pflanzlichem Treibgut bestehend aus Ästen, Blättern und anderen Pflanzenteilen.

Planmäßige Bereichsflutung mit zeitlichversetzten Folgen
Der massive Eintrag organischen Materials – bestehend aus Pflanzenresten jeglicher Art aber auch durch das mit Fäkalien kontaminiertes Schmutzwasser, haben eine Woche nach dem Unwetterereignis zu einer atypischen Algenblüte im Sommer geführt. Ein befürchtetes Umkippen des Gewässers, das sehr wahrscheinlich mit einem massiven Fischsterben einhergegangen wäre, musste bisher glücklicherweise nicht beobachtet werden.

Aus wasseranalytischer Perspektive wäre es aber sicherlich dennoch interessant gewesen, zu wissen, welche Auswirkungen die Eintragungen durch das Hochwasser auf die Wasserwerte gehabt haben. Kam es infolgedessen möglicherweise zu einem sprunghaften Anstieg der Nitratwerte oder anderer Wasserparameter?! Oder war das eingetragene Schutzwasser möglicherweise so stark verdünnt, dass sich die Bedingungen im Gewässer nicht signifikant verändert haben? Falls sich Werte infolgedessen verändert haben, wieviel Zeit wird es dauern, bis die Werte wieder in einem Normalbereich liegen?
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