Brandstiftung in Röhlinghausen: Feuerteufel fackelt Parkbank ab.
Beobachtung aus der Landschaft vom 05.09.2021
Beim Lauf durch die heimische Landschaft habe ich auf dem Spielplatz im kleinen Park zwischen Günnigfelder Straße und Rheinische Straße – genau der Park, indem erst vor kurzem der Zugang erneuert wurde – die verbrannten Überreste einer Parkbank beobachtet. Vieles sah offensichtlich danach aus, als sei in den letzten Augusttagen ein unterbelichteter Vollidiot auf die wahnwitzige Idee gekommen, eine der dort stehenden Parkbänke auf ihre Feuerfestigkeit hin zu testen. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, wurde die Bank bei dem Brand mutwillig zerstört. Mit Ausnahme der betongegossenen Stützen und des Metallgerüsts der Sitzstreben ist die Bank den Flammen komplett zum Opfer gefallen. Es bleibt zu hoffen, dass es sich bei diesem ärgerlichen Zwischenfall um einen Einzelfall handelt und nicht um die Tat eines krankhaften Pyromanen, der in Röhlinghausen sein Unwesen treibt?

Wie ist die Situation am Tatort?
Da ich in diesem Bereich der Grünanlage am Röhlinghausen Friedhof eher selten unterwegs bin, kann ich zur allgemeinen Situation im Park und speziell zur Situation auf dem dortigen Spielplatz nicht viel sagen. Aus der Vergangenheit sind mir ähnlich geartete Zwischenfälle jedoch nicht bekannt. Und übermäßig viele Jugendliche, woraus sich eine potentielle Problemlage ergeben könnte, waren mir bis dato nicht aufgefallen. Die Umstände, die zu einer solch sinnbefreiten Tat führen können, sind vielschichtig und nicht eindeutig zu bestimmen. Fehlende niederschwellige Angebote speziell für Jugendliche und daraus resultierende Langeweile können als ein mitverantwortlicher Grund hierfür angesehen werden.
Prekäre Angebotsstruktur an Freizeitmöglichkeiten in Röhlinghausen?!
In den letzten Jahren hat sich die Angebotsstruktur für Jugendliche im Stadtteil zunehmend verschlechtert. Die Kinder- und Jugendbereiche der beiden traditionsreichen Röhlinghauser Fußballvereine gibt es schon seit Jahren nicht mehr und auch andere Freizeitangebote vornehmlich im niederschwelligen Bereich, die diese Lücke schließen und präventiv wirken könnten, sucht man im Stadtteil vergebens. Es gibt zwar seit einiger Zeit wieder den Kinder- und Jugendtreff der Falken im Röhlinghauser Volksgarten und vereinzelte auch Angebote kirchlicher Träger, allerdings richten sich diese Angebote ausnahmslos an jüngere Adressaten. Was staatlich-finanzierte Projektarbeit gerade für Jugendliche und junge Erwachsene betrifft, herrscht im Stadtteil Röhlinghausen Ebbe.
Mehr Jugendarbeit im Stadtgebiet als ein Lösungsansatz?!
Eine Lösung des Problems der fehlenden Angebotsstruktur könnte sein, dass der Staat eine feste Anlaufstelle mit einer niederschwelligen Angebotsstruktur schafft, die im Idealfall präventiv wirkt und ein breites Altersspektrum anspricht. Ergänzt werden könnte dieser Ansatz durch aufsuchende Jugendarbeit, eventuell durch einen mobilen Jugendtreff, der regelmäßig in den Stadtteil kommt und somit eine regelmäßige Anlaufstelle bietet. Optimal wäre aus meiner Sicht aber ein „stationäres“ Röhlinghauser Jugend- und Freizeitzentrum.
Kinder- und Jugendarbeit kein Allheilmittel, aber ein Lösungsbaustein!
Allerdings ist mir natürlich auch klar, dass präventive Jugendarbeit zum einen Kosten verursacht und kein Allheilmittel gegen Langeweile und blinde Zerstörungswut von Jugendlichen in sensiblen Altersphasen oder bei akuten Problemen sein kann. Dennoch könnte sie als ein möglicher Teil der Problemlösung zur präventiven Auseinandersetzung beitragen. Dass der Staat nicht sämtliche Versäumnisse der elterlichen und schulischen Erziehung auffangen kann, sollte in dem Zusammenhang allerdings auch Jedem klar sein.