Wilde Müllkippe am Rande des LSG Röhlinghausen

Beobachtung aus der Landschaft vom 06.11.2021

Während der letzten beiden Oktoberwochen war ich in den heimischen Gefilden zwischen Erzbahntrasse und Hüller Bach nur sehr sporadisch unterwegs. Ein Grund dafür war meine Teilnahme an der Herbst Challenge, die in diesem Zeitraum als Ersatzveranstaltung des erneut ausgefallenen VIVAWEST Marathons im Gelsenkirchener Nordsternpark stattgefunden hatte. Man sollte zwar meinen, dass vierzehn Tage, zumindest was Veränderungen in der Landschaft betrifft, ein relativ überschaubarer Zeitraum sind, in dem nicht allzu viel passiert sein sollte, jedoch zeigte sich bei der Laufrunde durch die nähere Umgebung frühzeitig, dass sich in den zwei Wochen einiges verändert hatte. Neben dem Start der Baumaßnahmen zur Nachverdichtung am Landschaftspark Pluto, der mit massiven Baum- und Strauchbeseitigungen einherging, und den der Wiederbegrünung des kleinen Bolzplatzes waren es vor allem wilde Müllkippen, die negativ aufgefallen waren.

Rücksichtslos auf dem unbeleuchteten Weg zur Erzbahntrasse entsorgter Müll [BILD 05.11.2021].

Grobfahrlässig und ohne Rücksicht auf Verluste

Einer der Ablageorte der Wilden Müllkippen befindet sich unmittelbar am Aufgang zur Erzbahntrasse an der Hofstraße im LSG Röhlinghausen. Augenscheinlich wurde der Renovierungsmüll bestehend aus Brettern, Laminat, Türen und Reifen mittig auf der abschüssigen Zufahrtsrampe zur Erzbahntrasse, die sowohl von Radfahrern als auch von Fußgängern benutzt wird, abgeladen. Der Menge nach zu urteilen wird der Müll mit Hilfe eines Kleintransporters oder einem Fahrzeug mit Anhänger angekarrt worden sein. Denkbar wäre es natürlich auch, dass die Täter den Tatort mehrmals angefahren haben. Dadurch, dass der Müll mittig auf dem Weg liegt, die Wege der Erzbahntrasse aber alle unbeleuchtet sind, besteht vor allem für Radfahrer, die die abschüssige Abfahrt nehmen und den unmittelbar hinter der Kurve liegenden Müll nicht rechtzeitig erkennen, ein erhebliches Gefährdungspotential.

Die üblichen Verdächtigen: Handwerker

Bei den Verursachern wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die üblichen Verdächtigen handeln. Schon in der Vergangenheit wurde der Aufgang zur Erzbahntrasse des Öfteren zum Tatort illegaler Müllentsorgung. Dass an dieser Stelle längere Zeit nix passiert war, wird auch daran gelegen haben, dass der Sicherheitspoller eine ungehinderte Zufahrt erschwerte. Da sich dieser Poller am Beobachtungstag allerdings ordnungsgemäß in der Mitte des Weges befunden hat, muss wohl davon ausgegangen werden, dass die Täter mittlerweile über einen Dreikantschlüssel verfügen, um den Poller zu entfernen.

Mit der frühen Dunkelheit steigt die Zahl illegaler Müllentsorgung

Die Zeitumstellung, die jahreszeitbedingte Verkürzung der Tageslänge und das damit einhergehende frühere Einsetzen der Dunkelheit spielen potentiellen Müllsündern bei ihren asozialen Aktionen grundsätzlich in die Karten. Während im Sommer auch nach 22.00 Uhr im Bereich des Trassenaufgangs noch reger Betrieb herrscht, sind in der dunklen Jahreszeit spätestens mit dem Einsetzen der Dunkelheit die Bordsteine hochgeklappt. Da nach Eintritt der Dunkelheit nur noch wenige Leute draußen unterwegs sind, sinkt für die Verursacher die Gefahr bei ihren illegalen Aktivitäten beobachtet zu werden. Die Dunkelheit bietet den Tätern ein hohes Maß an Anonymität und wägt sie in Sicherheit, was die Wahrscheinlichkeit für Vorfälle von illegalen Müllablagerungen in den Wintermonaten ansteigen lässt.

Verantwortlichkeits-Wirrwarr ein Grund für die Nichtbeseitigung

Warum der Unrat allerdings auch zehn Tage (11.11.2021) nach meiner Beobachtung noch dort liegt und noch immer nicht weggeräumt wurde, erklärt sich mir nicht. Auf die Sicherung des Bereiches mit Barke, Leuchte und Flatterband hätte man bei zeitnaher Entfernung schlichtweg verzichten können. Möglicherweise besteht aber auch Uneinigkeit zwischen Stadt und RVR dahingehend, dass die Verantwortlichkeit für den vermüllten Bereich und damit für die Kosten der Entsorgung bisher noch nicht eindeutig geklärt werden konnten. Naja, die Mühen der Bürokratie mahlen bekanntlich langsam. Vielleicht ist bei einer der verantwortlichen Akteure auch nur das Faxgerät kaputt?!


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