(6) VORFACH

6. VORFACH (0-3)

Als Vorfach bezeichnet man das Verbindungsstück zwischen Hauptschnur und Haken. Da die Verbindungsstelle von Hauptschnur mit dem Vorfach als Sollbruchstelle fungieren soll, um den Materialverlust bei Schnurabbiss oder -abriss möglichst gering zu halten, muss die Schnurstärke des Vorfaches eine geringere Tragkraft aufweisen, als die Hauptschnur! Die Auswahl des Vorfaches hängt also direkt von der verwendeten Stärke der Hauptschnur ab. Hat die Hauptschnur eine lineare Tragkraft von bis zu 11,3 kg, muss das Vorfach zwangläufig eine Tragkraft von weniger als 11,3 kg aufweisen. Weist die Hauptschnur eine Reißfestigkeit von 3,6 kg auf, darf die Schnurstärke nur eine TK von weniger als 3,6 kg ausweisen. Beim Raubfischangeln ist die Verwendung eines Stahlvorfachs zur Vermeidung eines Durchbisses zwingend erforderlich.


LÖSUNGSTABELLE (6) VORFACH

nrAngelmethodeVorfach
A1PosenangelnVorfach passend zur HS (<3,6 kg) mit kleinem Haken
A2FeedernVorfach passend zur HS (<3,6 kg) mit kleinem Haken
A3PosenangelnVorfach passend zur HS (< 11,3kg) mit mittlerem Haken
A4GrundangelnVorfach passend zur HS (< 11,3kg) mit mittlerem Haken
A5SpinnfischenStahlfach mit Mindestlänge 40 cm (TK < 11,3 kg)
A6SpinnfischenStahlfach mit Mindestlänge 40 cm (TK < 5,4 kg)
A7FliegenfischenFliegenvorfach (F; Floating = schwimmend)
A8FliegenfischenFliegenvorfach (S; Sinking = sinkend)
A9PilkenX
A10BrandungsangelnBrandungsvorfach mit Schlagschnur (TK > 15 kg)

Strategisches Vorgehen (6) VORFACH

Die Vorfächer zu unterscheiden ist in der Prüfung nicht weiter schwer gewesen, da die Bezeichnungen deutlich lesbar auf der Vorderseite der jeweiligen Verpackungen gestanden haben. Als Prüfungstipp hatte ich im Internet im Zusammenhang mit den Stahlfächern gelesen, dass man einem Stahlvorfach grundsätzlich zwei zusätzliche der Schnurtragkraft angepasste Wirbel beifügen sollte, was ich in der Prüfung beherzigt habe und was wohl korrekt gewesen ist, da es nicht beanstandet wurde. Grundsätzlich gilt: Die Tragkraft des Vorfachs ist an die Tragkraft der Hauptschnur anzupassen und so zu wählen, dass die Tragkraft des Vorfaches immer  eine geringe Tragkraft aufweist als es die Tragkraft der Hauptschnur ist. Die Wichtigkeit dieses Grundsatzes lässt sich auch an den bis zu 3 Fehlerpunkten erkennen, was damit zusammenhängt, dass die Waidgerechtigkeit von der Berücksichtigung dieses Fakts abhängt.

A1 und A2 leichtes Ansitzangeln auf leichte Zielfische mit einer Schnurstärke von gemittelten 3,6 kg, womit klar sein sollte, dass die Schnürstärke des Vorfaches geringer als 3,6 kg sein muss. Bei A3 und A4 sind die Zielfische wesentlich größer als bei A1 und A2, was beim verwendeten Material zu berücksichtigt ist. Sowohl bei Aal- und Karpfenrute als auch bei der Hechtrute ist eine Schnur mit einer Tragkraft von 9-17kg zu verwenden, dementsprechend muss die Schnurstärke des Vorfaches geringer gewählt werden. Bei den Ruten A5 und A6 ist allerdings besondere Vorsicht geboten. Aufgrund der scharfen Zähne des Hechts, der theoretisch auch bei der Barschrute (A6) beißen könnte, ist die Schnur mit einem mindestens 40 cm langen Stahlvorfach vor einem potentiellen Durchbiss zu schützen.

Bei A7 und  A8 erfolgt die Wahl des Vorfachs analog zu den Eigenschaften der gewählten Schnur. Für die Prüfung merkt man sich ganz einfach nur, dass es eine schwimmende Fliegenschnur mit der AFTMA-Bezeichnung F für „Floating“ und eine sinkende Fliegenschnur mit AFTMA-Bezeichnung S für „Sinking“ gibt. Analog zur Schnurwahl verhält es sich auch mit der Wahl des passenden Vorfaches. Bei der Pilkrute A9 hatte ich in verschiedenen Quellen gelesen, dass der Pilker ohne Vorfach an die Schnur gebunden wird, was allerding zu massiven Schnurverlusten bei einem Abriss führen könnte, was sich durch Verwendung eines passenden Vorfachens dennoch vermeiden ließe, wobei die Verwendung eines Wirbels aufgrund der Knoten die Tragkraft ebenfalls mindert. Ob die bei der Brandungsrute zu verwendende Schlagschnur eher zum Vorfach zur Schnur zu zählen ist, will ich nicht beurteilen. Solltet ihr in der Prüfung A10 zugelost bekommen, sucht das Vorfach mit der Bezeichnung Brandungsvorfach und der „krummen“ Tragkraft von 16,4 kg.


Fragen zum Lernen/ Erarbeiten (6) VORFACH

  • Welche Tragkraft hat das Vorfach bei A1 und A2?
  • Welche Tragkraft sollte das Vorfach bei A3 und A4 aufweisen?
  • Bei welchen Ruten muss ein Vorfach aus Stahl verwendet werden?
  • Muss die lineare Tragkraft des Stahlvorfaches bei der Barschrute oder bei der Hechtrute größer wählen werden?
  • Welche Mindestlänge sollte das Stahlvorfach beim Raubfischangeln haben?
  • Wofür steht die AFTMA-Bezeichnung (F) und welche Auswirkungen hat das bei der Wahl des Vorfaches?
  • Welche Eigenschaft muss das Vorfach beim Trockenfliegenangeln habe?
  • Wofür steht die AFTMA-Bezeichnung (S) und welche Auswirkungen hat das bei der Wahl des Vorfaches?
  • Welche Eigenschaft muss das Vorfach beim Nassfliegenangeln haben?
  • Bei welcher Aufgabe wird der Köder direkt an den Wirbel gebunden?
  • Bei welcher Rute ist ein Brandungsvorfach mit Schlagschnur zu verwenden?

Zu den anderen Einzelkomponenten:

(1) Rute
(2) Rolle
(3) Schnur
(4) Bissanzeiger
(5) Bebleiung
(6) Vorfach
(7) Wirbel
(8) Haken
(9) Köder

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