Amphibienschutz in Herne 2020 (Tag 19) – Auswärtsspiel in Bochum

Tag 19: Sonntag 26.04.2020 – Wilderei im Ruhrgebiet…

Gefahr im Verzug oder offizielles Monitoring?!

Heute führte mich meine Laufrunde zum Feuchtbiotop im NSG Blumenkamp. Das kleine Gewässer im Naturschutzgebiet Blumenkamp zwischen den beiden Bochumer Stadtteilen Hordel und Günnigfeld ist der Ort, zu dem die Amphibien gebracht werden, die sich in den Fangeimern am Amphibienschutzzaun an der Hordeler Heide befinden.

Blick in das größte Feuchtgebiet im kleinsten Bochumer Naturschutzgebiet – dem NSG Blumenkamp.

Das Feuchtbiotop ist ein kleines Juwel der Biodiversität und Habitat vieler seltener Tiere und Pflanzen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es ganzjährig Wasser führt und über Bedingungen verfügt, die für einige spezialisierte Arten essentiell sind. Deshalb finden sich in dem Lebensraum seltene und stark gefährdete Amphibienarten wie die Geburtshelferkröte oder die größte heimische Molchart – der Nördliche Kammmolch.

Licht und Schatten

Bedauerlicherweise liegt das Amphibien-Eldorado an einem stark frequentierten Weg, der von Radfahrern, Spaziergängern mit und ohne Hunde offiziell genutzt werden darf. Leider konnte ich in letzter Zeit des Öfteren beobachten, dass nicht an der Leine geführte Hunde das Biotop und auch das Gewässer betreten. Dort brütende Vögel werden aufgeschreckt, die Entwicklung des Amphibienlaichs negativ beeinträchtigt. Auch Jugendlichen sind im Uferbereich regelmäßig zu beobachten. Dass nicht nur die Wege stark frequentiert sind, sondern auch die Bereiche des Gewässers, darauf deuten die Trampelpfade hin, die sich im Uferbereich durch die Vegetation schlängeln.

Blick ins Reich der seltenen Arten – Geburtshelferkröte und Kammmolch lieben es.

I. Beginn einer emotionalen Berg- und Talfahrt

Am Samstag sind mir erstmals in diesem Biotop mehrere seltsame und zunächst undefinierbare Objekte aufgefallen, die im Gewässer lagen. Erst dachte ich an achtlos weggeschmissenen Müll. Beim zweiten Blick stellte sich heraus, dass es sich bei den schwimmenden Objekten um Reusen handelt. Gleich an verschiedenen Stellen im Gewässer wurden diese ausgelegt. In diesem Gewässer zähle ich 3 Reusen, wobei zwei in Ufernähe und eine auf der Gewässermitte schwimmt. In einem weiteren Gewässer, das sich auf der gegenüberliegenden Seite des Weges befindet, konnte ich zwei weitere Reusen entdecken.

Ausgelegte Reusen im Amphibien-Eldorado im NSG Blumenkamp in Bochum.

Indizien sprechen für behördliches Monitoring

Die Qualität der Reusen lässt zwar vermuten, dass es sich um ein offizielles Monitoring zur Feststellung der Artenvielfalt handeln sollte, doch leider weisen keine Schilder an den Reusen daraufhin, in wessen Namen dieses potentielle Monitoring durchgeführt wird. Da mir auch Didi dazu keinerlei Informationen geben konnte, und deshalb zu befürchten war, dass möglicherweise doch seltene Arten illegal gefangen werden, damit sie irgendwo in privaten Teichen verschwinden, bin ich am Sonntag um 10.00 Uhr erneut zu dem Gewässer gefahren, um die Situation zu kontrollieren.

Eine der eingesetzen Reusen im Naturschutzgebiet Blumenkamp in Bochum.

II. Ein Sonntag mit besonderer Überraschung

Als ich am Sonntagmorgen das kleine Feuchtbiotop im NSG Blumenkamp erreiche, befinden sich die Reusen genau an den Stellen des Vortages. Da Amphibien bekannter Weise nachtaktive Tiere sind, hatten sich in den Reusen, sowie vermutet, zahlreiche Amphibien verfangen. Das rege Treiben in der Reuse war vom Uferbereich aus gut zu erkennen. Durch das feinmaschige Gitter der Reuse war es sogar möglich, ein Exemplar der seltenen Kammmolche zu erkennen und aufgrund seiner Körpergröße im Vergleich zu den mir bekannten Molchen eindeutig zu bestimmen.

Begegnung mit einem Wasserdrachen

Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keines dieser Tiere in natura beobachtet hatte, und vor allem um diesen einmaligen Fund zu dokumentieren, ok, Neugier war sicherlich auch dabei, habe ich die Reuse geöffnet, wobei ich zugeben muss, dabei auch ein ungutes Gefühl gehabt zu haben, da ich es unbedingt vermeiden wollte, irgendwelche offiziellen Ergebnisse zu verfälschen.

Nur den Nippel durch die Lasche ziehen

Zum Öffnen der Reuse musste ich diese mit der Nylonschnür rund 50 Zentimeter zu mir ans Ufer ziehen und die Schlaufe, die die beiden Reusenhälften zusammenhielt, aufschieben. Nach Lösen der Schlaufe konnte ich die Reuse aufklappen und war zugleich begeistert, denn ich sah nicht nur einen sondern mindestens zwei Kammmolche, von denen ich einen, aufgeregt wie ein Kind an Heiligabend, raus auf die Hand nahm. Im Vergleich zu den Teich- und Bergmolch ist der Kammmolch ein wahrer Riese. Dazu das Gesicht mit den vorstehenden kreisrunden Augen – machen den Kammmolch zu einem faszinierenden Amphibium.

Ein kleiner Wasserdrachen will zurück in sein Element.

Ordnung muss sein

Nachdem ich mehrere Fotos einhändig von dem rechtquirligen Kammmolch-Männchen  gemacht hatte, habe ich das Tier zurück in die Reuse gesetzt und die Reuse an die Stelle im nahen Uferbereich so ausgelegt, wie ich sie zuvor aufgefunden hatte. Die Reuse ist mit vier weißen Schwimmbojen ausgestattet, sodass ein Drittel der Reuse auf der Wasseroberfläche aufliegt, sich die beiden seitlichen Eingänge in die Reuse aber unterhalb der Wasseroberfläche befinden. Neben den zwei Kammmolchen waren in der von mir kontrollierten Reuse noch diverse weitere Molche und auch ein Gelbrandkäfer enthalten.

Unterseite des Kammmolchs (einhändig fotografiert).

Zweifel an der Rechtmäßigkeit wachsen

Kurios an der Situation, weil meines Erachtens ziemlich naturschutzfern, empfand ich, dass die Reusen, da ja abzusehen war, dass sich über Nacht Tiere in den Fallen verfangen würden, am folgenden Morgen die Reusen nicht frühzeitig kontrolliert wurden, um die Tiere zu dokumentieren oder einen Hautabstrich zu machen und sie dann unmittelbar danach wieder frei zu lassen. Bei Eingriffen in die Natur sollte nach meinem Verständnis von Naturschutz der Stress, den die Tiere durch eine solche Fangaktion ausgesetzt werden, möglichst gering gehalten werden. Inwieweit diese Maxime hier befolgt wurde, ist mehr als zweifelhaft. Da sich die Positionen von zwei der Reusen nah am Ufer befinden, hätte außerdem jeder Unbefugte die Chance gehabt, das seltsame Objekt an sich zu nehmen oder was noch viel schlimmer gewesen wäre, die seltenen und streng geschützten Tiere daraus zu entnehmen.

Kein adäquater Umgang mit streng geschützter Art

Jeder Verlust eines dieser Amphibien, die anhand ihrer individuellen Bauchzeichnung voneinander unterschieden werden können, dezimiert die sowieso schon kleine Kammmolch-Population. Wenn man vor allem bedenkt, dass wegen stark gefährdeten (Rote Liste der Bundesrepublik Deutschland V – Vorwarnliste), europaweit nach der FFH-Richtlinie geschützten und nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Arten, zu denen der Kammmolch gezählt werden muss, ganze Bauvorhaben unterbunden oder nur unter strenger Einhaltung von kostspieligen Schutzmaßnahmen genehmigt werden, dann sind die hier getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Tiere mehr als ungenügend.

Die gröte heimische Molchart der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus).

Wie man so fährlässig mit dieser Problematik im Rahmen eines Forschungsprojektes umgehen kann, bleibt mir ein Rätsel. Aus meiner Sicht ist es zudem zwingend erforderlich, die Reusen besser zu tarnen und falls das nicht möglich ist, die Reusen zumindest frühzeitig – also vor dem standardmäßigen Hundegeher-Jogger-Publikumsverkehr – zu kontrollieren, damit Unbefugten nicht die Möglichkeit eines Zugriffes gewährt wird.

Sonntags ist kein Krieg zu gewinnen

Da Didi am Sonntag erwartungsgemäß Niemanden beim Umweltamt erreichen konnte, er aber seinen Ansprechpartner bei der städtischen Naturschutzbehörde über die Beobachtungen via Email in Kenntnis gesetzt hat, bleibt abzuwarten, was es mit diesen beunruhigenden Beobachtungen auf sich hat. Hoffen wir, dass sich die Situation Morgenfrüh zum Guten wendet und keine Tierfänger am Werk sind.

Aber unabhängig vom Ausgang der Geschichte war für mich eins klar – einen dieser kleinen Wasserdrachen auf der Hand zu haben, war ein großartiges Erlebnis. Bisher beschränkten sich meine Molchkontakte auf den Berg- und den Teichmolch, aber den Kammmolch hatte ich bisher lediglich auf Fotos bestaunen dürfen. Schon allein aufgrund seiner Größe von fast 15 Zentimetern war es eine andere Art von amphibischer Begegnung. Dazu die großen runden Augen. Schönes Tier…


III. Schock am Montagmorgen

Nachdem Didi die Naturschutzbehörde der Stadt Bochum über unsere Beobachtungen schon am Sonntagabend in Kenntnis gesetzt hatte, sich am Sonntag niemand mehr zurückgemeldete, teilt er mir um kurz nach 8 Uhr nach Rücksprache mit der Behörde mit, dass keinerlei Informationen über eine offizielle Maßnahme vorliegen würden. Es würde weder ein Monitoring selbst durchgeführt, noch ist die Aktion genehmigt worden, womit im Grunde in dem Moment feststand, dass es sich um Wilderei in einem Naturschutzgebiet handelt. Da man davon ausgehen konnte, dass die Reusen in den frühen Morgenstunden eingesammelt werden würden, suchten wir unmittelbar nach Bekanntwerden des Wilderei-Verdachts das Biotop auf.

Dabei HÄTTEN wir es verhindern können…

Als ich den Bereich des Biotops um 8.30 Uhr betrete, ist Didi schon vor Ort. Leider kamen wir zu spät! Die Reusen waren abgebaut. Bei genauerer Inspektion war am Tatort Biotop eine halbe Reuse zu finden, die die Täter bei ihrem Raubzug durch das Naturschutzgebiet zurückgelassen haben. Die restlichen 4,5 Reusen waren schon abgeholt und mit ihnen sicherlich auch der kostbare Inhalt von seltenen heimischen Amphibien. Der Verlust der stark gefährdeten und streng geschützten Kammmolche war in diesem Moment der Erkenntnis natürlich besonders schmerzhaft.

Zum Haare raufen…

Die Angelegenheit ist im Nachhinein deshalb so ärgerlich gewesen, weil wir sie hätten vermeiden können. Und wenn ich bedenke, dass am Morgen des Vortages schon allein mindestens 2 Exemplare des seltenen Kammmolchs in der einen der 5 Reusen gewesen sind, dann will ich mir gar nicht ausmalen, wie viele Molche sich noch in den anderen vier Reusen befunden haben werden.

Die zurückgelassenen Reusenreste eines Raubzuges durch die Amphibienwelt.

Hätte, hätte, Fahrradkette – hinterher weiß man mehr…

Wir ärgern uns tierisch darüber, dass wir nicht am Abend zuvor die Reusen konfisziert und die Amphibien freigelassen haben. Didi macht sich vor allem Vorwürfe, dass er sich aufgrund eines Besuches nicht mehr aufraffen konnte. Ich bin mir dahingegen keiner Schuld bewusst, obwohl mich Didi aufforderte die Reusen aus dem Teich zu nehmen und die Tiere zu befreien, sah ich keinen Anlass dazu, da in meinen Augen die Qualität der Reusen, nicht dafür gesprochen hat, dass es sich um Laien gehandelt haben wird. Ich war fest der Überzeugung, dass es sich hierbei um ein offizielles Monitoring gehandelt haben wird. Zufälligerweise hatte ich einige Tage zuvor auf den Seiten des LANUV noch gelesen, dass Reusen bei Bestandsaufnahmen im Rahmen von offiziell durchgeführter Monitorings vor allem für den Kammmolch und die Larven seltener Arten Anwendung finden. Geärgert habe ich mich zugegebenermaßen aber insgeheim trotzdem, Schuldgefühle hatte ich dahingegen keine.

Städtischer Kontakt – im Westen nichts Neues

Nach einer Weile kommen die zwei Mitarbeiter in orangenen Hosen, die von der städtischen Behörde entsandt wurden, um sich mit uns vor Ort über die Situation auszutauschen. Im Gespräch bestätigt sich, dass weder von der Stadt Maßnahmen durchgeführt wurden noch durch die Behörde irgendwelche Genehmigungen dafür erteilt sind. Unsere schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich. Bei den beobachteten Aktivitäten handelte es sich also höchstwahrscheinlich um illegale Wilderei.

Zudem erfahren wir, dass es in letzter Zeit an mehreren Stellen auf Bochumer Stadtgebiet Eingriffe in Form von illegalen Tierentnahmen aus der Natur gegeben haben soll. In Nacht- und Nebelaktion werden Reusen vorwiegend am Wochenende über Nacht ausgelegt und morgens wieder eingesammelt, was deshalb so erfolgreich ist, da die meisten Amphibien nachtaktiv sind. Meldungen von Bürgern, die am Wochenende reinkommen, können aber erst am Montag bearbeitet werden, da die Behörde am Wochenende nicht besetzt ist.

Wilderei in Deutschland kommt öfters vor als man denkt…

Aber nicht nur seltene und stark vom Aussterben bedrohte Amphibien, die in dubiosen Internetplattformen als Aquariumszüchtung an Aquaristen und Teichbesitzer für viel Geld angeboten werden, sondern auch Edelkrebse stehen bei den nach profitgierenden Kriminellen hoch im Kurs. Der Fang wildlebender Edelkrebse (astacus astacus) oder Europäische Flusskrebs ist natürlich ohne behördliche Genehmigung genauso illegal in Deutschland, wie das Fangen von geschützten Amphibien.

Die Androhung von Geldstrafen in Höhe von bis zu 50.000 €, die jeder Besucher der Schutzgebiete beim Betreten auf den Hinweisschildern lesen kann, schreckt diese Kreaturen nicht von ihren kriminellen Machenschaften ab. Das vermeintliche Geschäft mit der uns allen gehörenden Natur scheint zu lukrativ zu sein und die Gefahr erwischt zu werden zu gering, dass ein Umdenken zu bewirken wäre.


IV. Und dann wendet sich alles zum Guten…

Im Laufe des Morgens stellt sich dann glücklicherweise doch noch heraus, dass es sich bei dem Reuseneinsatz um ein Forschungsprojekt eines Studenten der RUB zum sogenannten Salamanderfresser (Batrachochytrium salamandrivorans), einem Hautpilz der auch Molche befällt, handeln würde. Und dass er für seine Arbeiten im Naturschutzgebiet eine offizielle Genehmigung von der Uni ausgestellt bekommen hatte. Aufgrund der CORONA-bedingten Beschränkungen der letzten Wochen und damit zusammenhängenden Kommunikationsschwierigkeiten konnten diese Information wohl nicht von allen abgerufen werden.

Ende gut, alles gut…

Wo die Fehlerquelle zwischen Uni und Behörde genau zu suchen ist, ist Didi und mir im Grunde auch vollkommen egal, denn die Hauptsache ist, dass die Kammmolche nicht in die Finger von dubiosen Tierfängern geraten sind. Am Ende konnten alle Beteiligten sogar noch etwas Gutes an dieser wendungsreichen Situation abgewinnen, denn endlich gab es einen Bildnachweis dafür, dass die kleinen Wasserdrachen trotz des vielerorts dramatischen Populationsrückgangs in diesem Habitat im Bochumer Norden noch vorkommen.


V. Konsequenzen für die Zukunft

Einige Konsequenzen aus diesem Tohuwabohu sind schon jetzt absehbar. So sollen zukünftig alle Reusen, die im Rahmen offizieller Maßnahmen im Stadtgebiet ausgelegt werden, mit einer ID-Infoplakette versehen werden, sodass jeder aufmerksame Beobachter sofort erkennen kann, wer die Maßnahme durchführt und wer die Verantwortung trägt. Des Weiteren wurden wir dahingehend ermächtigt, alle Reusen, die zukünftig keine von diesen ID-Plaketten aufweist, einzusammeln, einzubehalten und die Naturschutzbehörde unmittelbar zu informieren.

Für akute Notfälle haben wir jetzt sogar eine private Telefonnummer, die auch am Wochenende angerufen werden kann. Netter Nebeneffekt der Begegnung mit den städtischen Mitarbeitern war zudem, dass die Abholung des ebenfalls illegal abgeladenen Bauschutts, der sich schon seit einigen Tagen zwischen den beiden Gewässern ärgerlicherweise befindet, unmittelbar von ihnen in Auftrag gegeben werden konnte.

Illegal abgeladener Bauschutt im NSG Blumenkamp in Bochum.

VI. Nachschlag – konstruktiv & kritisch

  1. Tarnung der Reusen
    Keine Mühe gegeben, die Reusen zu tarnen, was zwingend erforderlich wird, weil so ein unbekanntes Objekt in einem öffentlich zugänglichen Teich viel Aufmerksamkeit erweckt, und wenn dann noch interessante Tiere in diesem Etwas zu entdecken sind, die im miesesten Fall, dann auch noch eingepackt und im eigene Teich oder Aquarium landen, sollte man bei einer Forschungsarbeit eigentlich mehr Verantwortung und Maßnahmen erwarten können, die diese Gefahr versuchen unterbinden.
  2. Sicherung vor Zugriff
    Reusen nicht vor Zugriff durch Unbefugte wie Kindern & Jugendlichen geschützt! Klar, wenn die standardisierte Messung es vorsieht, die Reuse im Uferbereich  auszulegen, dann gibt es wenige Möglichkeiten zur Realisierung, dennoch sollte man diese Problematik im Auge behalten. So wie es für mich ein Leichtes war, die Kammmolche aus der Reuse zu nehmen, so hätte es auch jeder Andere tun können.
  3. Fehlende Info-Plakette
    Die fehlenden Infos an den Reusen, hatte ich ja schon in diesem Beitrag angesprochen und dass diese in Zukunft ergänzt werden, wobei ich der Meinung bin, dass ein Forscher einer Universität auch selber drauf hätte kommen können, dass so etwas zu Irritationen führt.
  4. Naturschutzgedanken überdenken
    Wie viel Rücksicht und Nachsichtigkeit im Umgang mit der Natur kann jemandem attestieren werden, der Teile seines Materials und damit Müll im Biotop zurücklässt? Das gibt mindestens Punktabzug in der B-Note. Dauer der Reusengefangenschaft – wie kann es ein, dass sich um 10.30 Uhr noch Tierein den Reusen befinden? Abgeknickte Jungbäume im Uferbereich, um die Nylonschnüre zu befestigen, wobei hierfür keine Beweise vorliegen, wodurch diese Schäden entstanden sind.
  5. Desinfizierung der Reusen bei Gewässerwechsel
    Bleibt zu hoffen, dass die verwendeten Reusen vor ihrem Einsatz desinfiziert wurden, nicht dass noch einer der Amphibien-Killerviren oder andere Krankheisterreger von einem anderen möglicherweise verseuchten Habitat in diese Habitat im NSG Blumenkamp eingeschleppt wird/ wurde.
  6. Zeitliche Koordienierung
    Idealerweise sollte zudem eine zeitliche Koordinierung mit offiziell durchzuführenden Monitorings erfolgen, denn dann müssten die Tiere nicht unnötig mehrmals gestört werden, wobei Störungen durch Mensch und Hund aufgrund der Nähe zum starkfrequentierten Weg durchgehend und dauerhaft gegeben sind.

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