Das Naturschutzgebiet Berghalde Pluto-Wilhelm befindet sich im westlichen Wanner Stadtgebiet und liegt knapp 800 Meter Luftlinie vom LSG Pluto V entfernt. Im Gegensatz zu allen anderen Schutzgebieten aus meinem Beobachtungsbereich handelt es sich hierbei um ein Naturschutzgebiet. Das NSG Berghalde Pluto-Wilhelm setzt sich aus zwei neben einander liegenden Halden zusammen, zwischen denen ein geschotterter Weg verläuft und diese trennt.

Das NSG Berghalde Pluto-Wilhelm liegt in der Ost-West-Ausrichtung zwischen der Erzbahntrasse und dem parallel daneben verlaufenden Hüller Bach und einem Industrieglände, das unter anderem von der Firma Innospec Deutschland GmbH genutzt wird. Im Süden wird das Naturschutzgebiet vom Areal der Forensik, einer Klinik für den Maßregelvollzug des LWL und dem Betriebsgelände der ehemaligen Zeche Pluto eingegrenzt. Im Norden befindet sich ein steiler, schwerzugänglicher und größtenteils bebaumter Abhang, der zur starkfrequentierten Autobahn A42 führt.
Das Schutzgebiet teilt sich auf in den Teil der ehemaligen Thyssenhalde, der vor Kurzem (2019) neu erschlossenen und erst im letzten Jahr abschließend renaturiert wurde und dem Bereich der ehemaligen Plutohalde, die im Gegensatz zur Thyssenhalde seit vielen Jahren vollständig begrünt und seit langer Zeit renaturiert ist. Diese beiden Halden, die das Naturschutzgebiet Berghalde Pluto-Wilhelm bilden, unterscheiden hinsichtlich diverser Punkte grundlegend. So befindet sich auf dem oberen Haldenplateau der Plutohalde zum Beispiel eine Ausichtsplattform.
BILD mit Aussichtsplattform
Ältere Teil/ Plutohalde/ Berghalde I

- stufenförmig mit 3 Ebenen
- auf der obersten Ebene befindet sich neben der Aussichtsplattform auch ein kleineres Feuchtbiotop
- Auf der Halde befinde sich sowohl Nadelbäume als auch Laubbäume, wobei die hohe Anzahl an Nadelbäumen im Vergleich zu den üblichen Baumarten in der Gegend besonders auffällig ist.
- teilweise steile Hänge an den Seiten (auf einer Flanke offene Wiese, in den anderen Richtungen mit waldähnlichem Baumbewuchs)
- auf den offenen Flächen zumeist Trockenwiesen, vereinzelt dornige Sträucher – (Hecken-) Rosen mit einem süsslichen Geruch im Sommer
- nährstoffarm und trockene Bodenverhältnisse – geringe bodenhohe Vegetation Überlebensspezialisten – einemal Jahr findet eine Mahd statt.
- an den steilen Übergängen der Ebenen Sträucher und verschiedene Bäume
Neue Haldenteil/ Thyssenhalde/ Berghalde II

- Die ehemalige Deponie für Rückstände aus der Müllverbrennung und für toxischen Gichtgasschlamm, welcher unter anderem mit Zyanid und Blei belastet war, erforderten in den vergangenen Jahren intensive Maßnahmen zur Renaturierung dieser Bereiche.
- Um die Thyssenhalde herum, bei der die Maßnahmen zur Renaturierung erst im letzten Jahr (2019) abgeschlossen wurde, befinden sich 7 kleinere Feuchtbiotope, die je nach Niederschlagsaufkommen durch den Entwässerungskanal miteinander verbunden sein können. Die Gewässer werden vom Wasser des Entwässerungssystem der Halde gespeist, wobei die Gewäsertiefen aussreichend dafür sind, dass sie ganzjährig Wasser führen.
- Ein großer Teil der Thyssenhalde ist erst im letzten Jahr final-renaturiert und für die Öffentlichkeit mit einem über die Halde führenden Weg erschlossen worden.
- Das Halden-Topping weist unterschiedliche Bereiche auf:
- ein Teil mit vielen gröberen Steinen als obere Abdeckung (Auf der einen Seite Erosionsschutz und gleichzeitig bieten die Steine wechselwarmen Amphibien und Reptilien zahlreiche Versteckmöglichkeiten
- teilweise mit diversen Blütenpflanzen (Kamille, Mohn, Distel, etc.) undder typischen Fauna (Insekten und Vögel)
- andere Bereiche sind großflächig mit Sträucher in Reihe und Glied bepflanzt; zum Erosions-Schutz vor Abtragungen durch den Wind und Regen
- Alt-Totholz-Ansammlungen zum Schutz und zur Steigerung der Biotopsdiversität. Holzdestruenten als Futterquelle für diverse Vogelarten (Spechte).
- Der ältere Teil weist einen relativ dichten Baumbewuchs auf (Nistangebot für Baumbrüter (nicht zugänglich über das öffentliche Wegesystem)
Verfasst am: 22.01.2020
Überarbeitet am: xx.xx.xxxx