Beobachtung aus der Landschaft vom 02.06.2021
Illegale Müllkippen sind in den letzten Wochen seltener geworden. Warum das so ist, oder ob es nur ein Gefühl ist, lässt sich nicht sagen. Aber entweder gucke ich an den falschen Stellen und weniger intensiv oder es hängt damit zusammen, dass mittlerweile viele „dunkle Ecken“, die schlecht einzusehen sind und sich deshalb ideal zum unbemerkten Entladen geeignet haben, nach und nach mit Zufahrt- und Parksperren unbrauchbar gemacht wurden. Dass sich bei mir eine gewisse Meldeträgheit eingeschlichen hat, lässt sich allerdings auch nicht von der Hand weisen.

Verursacher kommt wohl aus der Nachbarschaft
Bei den drei illegal entsorgten Buchsbaumkübeln, die im LSG Pluto V abgestellt wurden, hätten aber auch Zufahrtssperren die Entsorgung nicht verhindern können. Da es nämlich überhaupt keine Möglichkeit der Zufahrt gibt, was nahelegt, dass die Kübel mit den kahlgefressenen Buchsbäumen von in der Nähe wohnenden Anliegern dieser entlegenen Ablagestelle gebracht wurden. Wer sollte sich sonst extra die Mühe machen die drei unhandlichen Kübel extra weit in den Park zu schleppen, wenn er sie auch ganz einfach am Eingang zum Park hätte abstellen können.

Buchsbaum-Kahlfraß durch den Buchsbaumzünsler
Im Gegensatz zum Verantwortlichen der illegalen Entsorgung steht der Verursacher für den Kahlfraß an den Buchsbäumen eindeutig fest. Es sind die Raupen des Buchsbaumzünsler (Buxus sempervirens), die den Buchsbaum-Kahlfraß zu verantworten haben. Der unscheinbare Schmetterling ist eine durch den internationalen Handel aus Ostasien eingeschleppte invasive Art, die in Europa lange Zeit keine natürlichen Feinde hatte. In den letzten Monaten liest man allerdings immer häufiger, dass sich Wespen und Spatzen auf den „neuen Gast“ eingestellt haben und ihn in ihr Nahrungsspektrum aufgenommen haben. Eine ökologisch vertretbare Bekämpfung gestaltet sich dahingegen schwierig, da sich die Raupen des Buchsbaumzünslers vom Stamm aus nach außen zu den Blättern durchfressen, lässt sich ein Befall oft erst spät erkennen. Erschwerend hinzukommt, dass es pro Jahr mehrere Generationen gibt. Massives Zurückschneiden und regelmäßiges manuelles Absammeln der Raupen von den Pflanzen sollen bewährte Strategien sein, um die Buchsbäume im Garten zu schützen.