Ohne eigenen Bezug zum Angeln oder jemanden mit Angelleidenschaft im Bekanntenkreis kann die Zusammenstellung einer der zehn Prüfungsruten schnell zum Endgegner werden. Die Aufgabe gewinnt weiter an Schwere, wenn man die Absicht hat, sich autodidaktisch auf die Prüfung vorzubereiten und den lizensierten Vorbereitungskurs nicht besucht. Diese Begleitumstände, die bei der praktischen Gerätekunde zu Komplikationen führen könnten, verlangen bei der Erarbeitung dieses Themenkomplexes eine akribische und kleinschrittige Herangehensweise. Denn schon Konfuzius wusste: „Wer schnell das Ziel erreichen will, sollte langsam gehen.“
Natur- und Tierschutzgesetz als zentrales Leitmotiv
Es folgt ein kurzer Überblick über die prüfungsrelevanten Angelmethoden. Der Beitrag ist als Einstieg ins Thema zu verstanden und richtet sich primär an Adressaten, die mit dem Angeln bisher nicht viel am Hut gehabt haben und denen deshalb angelspezifisches Vorwissen fehlt. Das Ziel des Beitrags besteht darin, Grundlagenwissen über die relevanten Angelmethoden zu vermitteln.
Welche Angelmethoden sind Thema der Fischerprüfung NRW?
Wer sich die Aufgaben des Dritten Prüfungsteils der Fischerprüfung NRW zum ersten Mal anguckt, dem könnte Angst und Bange werden, denn zehn verschiedene Angelruten auswendig zu lernen, die sich aus bis zu 15 Einzelkomponenten zusammensetzen können, scheint eher etwas für Gedächtnis-akrobaten, als für angehende Petri Jünger zu sein. Aber ganz so kompliziert, wie es auf den ersten Blick scheint, ist es zum Glück dann auch gar nicht!
Wie sich 10 Prüfungsaufgaben zu 6 Montagen kürzen lassen!
Bei näherer Betrachtung der 10 Prüfungsaufgaben lässt sich nämlich erkennen, dass sich mehrere der geforderten und aus den Einzelkomponenten zusammenzubauenden Montagen in ihrem Aufbau mindestens ähneln, wenn nicht sogar identisch sind, was den Lernumfang reduziert und uns den Weg zum „Angelschein“ bedeutend erleichtert.
nr.
ORiginal Aufgabenstellungen dritter Teil der Fischerprüfung NRW (2021)
A1
Bauen Sie eine beringte leichte Rute zum Fang von Rotaugen, Rotfedern und Brassen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A2
Bauen Sie eine Feederrute zum Fang von Rotaugen, Rotfedern und Brassen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A3
Bauen Sie eine Rute zum Fang von Karpfen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A4
Bauen Sie eine Grundrute zum Fang von Aalen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A5
Bauen Sie eine Spinnrute zum Fang von Hechten mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A6
Bauen Sie eine Spinnrute zum Fang von Barschen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A7
Bauen Sie eine Fliegenrute zum Fang von Forellen (Trockenfischen) mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A8
Bauen Sie eine Fliegenrute zum Fang von Forellen (Nassfischen) mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A9
Bauen Sie eine Rute zum Fang von Dorschen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
A10
Bauen Sie eine Brandungsrute zum Fang von Plattfischen mit dem notwendigen Zubehör waidgerecht zusammen.
Anlage 2: Verordnung über die Fischerprüfung (Fischerprüfungsordnung)
Prüfungstag der Fischerprüfung in Herne (Teil 3/3)
Mit fast siebenmonatiger Verspätung zur Fischereiprüfung – was lange währt, wird endlich gut.
Wir schreiben Dienstag den 29. Juni 2021. Es ist 8.00 Uhr und zu dieser noch frühen Stunde haben sich rund ein Dutzend Personen vor dem Veranstaltungsräumen am Gysenberg 40 in Herne versammelt. Man könnte meinen, dass sie gekommen sind, um sich im 50 Meter Luftlinie entfernten Impfzentrum ihre Corona-Schutzimpfung abzuholen. Doch weit gefehlt, denn impfen lassen will sich von den Anwesenden an diesem Morgen keiner. Die Anwesenden sind aus einem ganz anderen Grund hier, denn in den Räumlichkeiten wird heute die einmal im Jahr angebotene Fischerprüfung durchgeführt. Zur Prüfung, die eigentlich für den 26. November 2020 terminiert war, aber pandemiebedingt ausfallen musste, hat die Untere Fischereibehörde der Stadt Herne eingeladen.
Bei meiner Vorbereitung auf den dritten Teil der Fischerprüfung ergab sich mir der Eindruck, dass es aus didaktischen Gründen vorteilhaft sein könnte, das Pferd von hinten aufzuzäumen und zunächst mit dem aus meiner Sicht leichteren, da weniger komplexen Teil (Punkt 10-16), zu beginnen, um sich dann im zweiten Schritt dem Rutenbau, also der eigentlichen Herausforderung (Punkt 1-9) des dritten Teils der Fischerprüfung, zu stellen.
2.2 Praktischer Teil I – Bestimmung von Fischarten
Wer kein Ichthyologe ist und bisher auch sonst keinen Grund hatte, sich mit Fischen intensiver beschäftigen zu wollen oder zu müssen, der wird von der Diversität der in Deutschland heimischen Fischarten überrascht sein! Die Zahl der natürlich vorkommenden Fischarten wird in Deutschland mit 80 Arten – in einigen Quellen werden auch weit über 100 genannt, angegeben. Dass sich die Artenzahl aufgrund der in Zukunft zu erwartenden Neozoen weiter erhöhen wird, gilt zumindest als gesichert. Welche Fischarten in einem Gebiet vorkommen, hängt primär von den in einem Gebiet vorhandenen Gewässertypen (Meere, Flüsse, Kanäle, Seen) und deren Vernetzung ab. Für die Artenvielfalt spielen auch die Länder und Regionen eine Rolle, die ein Flusssystem von der Quelle bis zur Mündung durchfließt. Das Umweltministerium NRW beziffert die Zahl der in NRW heimischen Fische auf rund 60 verschiedene Arten.
Die 49 Einzelkarten des Fischarten-Sets des Landesfischereiverbandes NRW mit den originalen Abbildungen aller Fischarten, wie sie im Prüfungsteil 2 vorkommen werden.Weiterlesen →
Die nachfolgenden Prüfungsfragen entsprechen exakt den Fragen, von denen 10 im ersten Teil der Fischerprüfung drankommen werden. Sie sind der Verordnung der Fischerprüfung NRW entnommen und wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Die nachfolgenden Prüfungsfragen entsprechen exakt den Fragen, von denen 10 im ersten Teil der Fischerprüfung drankommen werden. Sie sind der Verordnung der Fischerprüfung NRW entnommen und wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Die nachfolgenden Prüfungsfragen entsprechen exakt den Fragen, von denen 10 im ersten Teil der Fischerprüfung drankommen werden. Sie sind der Verordnung der Fischerprüfung NRW entnommen und wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Die nachfolgenden Prüfungsfragen entsprechen exakt den Fragen, von denen 10 im ersten Teil der Fischerprüfung drankommen werden. Sie sind der Verordnung der Fischerprüfung NRW entnommen und wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Themenfeld: Gewässerkunde und Fischhege | 77 Fragen
Die nachfolgenden Prüfungsfragen entsprechen exakt den Fragen, von denen 10 im ersten Teil der Fischerprüfung drankommen werden. Sie sind der Verordnung der Fischerprüfung NRW entnommen und wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Die nachfolgenden Prüfungsfragen entsprechen exakt den Fragen, von denen 10 im ersten Teil der Fischerprüfung drankommen werden. Sie sind der Verordnung der Fischerprüfung NRW entnommen und wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Zeitlich betrachtet ist der schriftliche Teil im Vergleich zu den beiden anderen Teilen der Fischereiprüfung, der Prüfungsteil der mit 60 Minuten die meiste Zeit in Anspruch nimmt. Da es natürlich nicht möglich ist, von der Dauer auf den Schwierigkeitsgrad des Prüfungsteils zu schließen, folgen nun die wesentlichen Fakten zu diesem schriftlichen Prüfungsteil. Viele der nachfolgenden Informationen finden sich in dem offiziellen Dokument der Verordnung zur Fischereiprüfung des Landesfischereiverbandes NRW.
Fakten, Fakten, Fakten…
Der Fragenpool, aus denen sich der schriftliche Prüfungsteil speist, umfasst insgesamt 359 MC-Fragen aus 6 verschiedenen Themenfeldern, wobei sich die Anzahl der Fragen pro Themenfeld deutlich unterscheiden.
Der Prüfungs-Fragebogen besteht aus insgesamt 60 MC-Fragen und setzt sich aus jeweils 10 Fragen aus jedem der 6 Themenfelder zusammen. MC steht in dem Fall für Multiple Choice und bedeutet, dass man es in der Prüfung mitausschließlich geschlossenen Fragen zu tun bekommt. Bei jeder Frage sind 3 mögliche Antworten angegeben, wobei nur eine der drei Antwortmöglichkeiten richtig ist, die es anzukreuzen gilt.
Tipps & Ratschläge zur autodidaktischen Vorbereitung
Wer in Deutschland an einem öffentlich-zugänglichen Gewässer gesetzeskonform angeln möchte, muss zunächst die Prüfung zum Sportfischereischein bestehen und im Besitz eines gültigen Angelscheins sein. Die Anmeldung zur Prüfung steht in NRW jedem frei.
Jetzt ist es amtlich – vor knapp einer Woche erreichte mich per Post die frohe Kunde, dass nach fast sechsmonatiger Wartezeit ein Nachholtermin für die im November 2020 abgesagte „Angelschein-Prüfung“ gefunden werden konnte. Wobei ich ehrlichgesagt mit einem Termin vor dem regulären Herbsttermin schon gar nicht mehr gerechnet hatte, aber unverhofft kommt ja bekanntlich oft.
Lernmaterial zur autodidaktischen Vorbereitung auf die Fischereiprüfung: Lernkarten Fische in NRW, Verordnung über die Fischereiprüfung mit den 360 original MC-Fragen sowie verwendeter Literatur [BILD: November 2020].
In dem Brief des Fachbereichs Stadtgrün, dem sowohl Untere Naturschutzbehörde als auch Untere Fischereibehörde angegliedert sind, heißt es, dass die Prüfung im Zeitraum vom 29. Juni bis zum 01. Juli 2021 nachgeholt werden soll. Voraussetzung für die Durchführung der Prüfung ist logischerweise die Pandemielage zu dem geplanten Zeitpunkt. Wenn sich aber der positive Trend der letzten Tage mit den fallenden Infektions- und Inzidenzwerten fortsetzt, was zu erwarten ist, wird auch der Krisenstab der Stadt Herne keine Gründe für ein Veto finden.
Die endgültige Einladung zur Fischereiprüfung mit meinem exakten Prüfungstermin (Datum, Uhrzeit) und dem Prüfungsort erhalte ich nach Ende der Anmeldephase – also nach dem 28. Mai 2021. Ebenfalls mittgeteilt werden soll in dieser Einladung, ob bei der Prüfung ein negativer Corona-Test vorzuweisen ist sowie die dann geltenden Hygienevorschriften – aber das kennt man ja mittlerweile?! Nun gut! Bis zur Prüfung bleiben mir knapp 7 Wochen – jetzt muss der schon wieder vergessene Kram nur noch von der Festplatte zurück ins Gedächtnis gebracht werden.
Ach ja, bis zum 28. Mai hat noch jeder die Möglichkeit, sich bei der Unteren Fischereibehörde der Stadt Herne für die Prüfung anzumelden. Und sollte jemand mein selbst-optimiertes Lernmaterial benötigen, kontaktiert mich per Email oder Kommentarfunktion.
Wer das Angeln an einem öffentlich-zugänglichen Gewässer in NRW gesetzeskonform und ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, ausüben möchte, der kommt nicht Drumherum, sich früher oder später der Sportfischerei-Prüfung zu stellen und diese mit Erfolg abzuschließen.
– ALLERLEI ZUR ANGELEI –
Vorgeschichte:
Als ich im Oktober 2019 – damit begonnen hatte, die Seite „Hans guck in die Natur“ zu starten, hatte ich im Zuge meiner Jahresplanung 2020 spontan das Ziel formuliert, den Sportfischereischein zu machen. Mit Angeln hatte ich bis zu dem Zeitpunkt nicht wirklich viel am Hut. Die Intention war es auch nicht, sich mit dem erworbenen „Angelschein“ legal ans nächste Gewässer zu setzen und zu angeln, sondern vielmehr sollte der Weg – also die zwingende thematische Auseinandersetzung mit dem Stoffgebiet, das eigentliche Ziel des Projekts sein. Denn auch in der Vergangenheit hatte ich immer mal wieder in den lokalen Medien beiläufig von den jährlich stattfindenden Vorbereitungskursen gelesen, die von den ortsansässigen Angelvereinen angeboten werden, um auf die Prüfung vorzubereiten, und war durchaus interessiert. Diese Kurse beginnen traditionell gegen Ende des Sommers und an dieser Tradition sollte auch CORONA nichts ändern können.
Viele Wege führen nach Rom – zum „Angelschein“ drei…
Nachdem ich mich für den Kurs bei der ASV Blitzkuhle entschieden hatte und es am 21.09.2020 dann auch endlich losgehen sollte, musste ich beim letzten Check der Vereinshomepage entsetzt feststellen, dass der Kurs entgegen meines Informationsstandes, „sich auch am 1. Veranstaltungstag respektive in den ersten beiden Wochen der Veranstaltung anmelden zu können“, schon ausgebucht war. Da ich mich zu dem Zeitpunkt aber auch schon auf den Kurs gefreut hatte und mich mit Literatur aus dem Internet eingedeckt hatte, stand für mich unmittelbar fest, nachdem ich bei der Unteren Naturschutzbehörde in Erfahrung bringen konnte, dass es in NRW die Option gibt, sich eigenständig auf die Sportfischereiprüfung vorzubereiten und die Prüfung nach erfolgter Anmeldung ablegen zu können, dass ich diesen Weg gehen werde.
Motivation:
Meine Motivation die Fischerei-Prüfung absolvieren zu wollen, fußt in erster Linie nicht auf dem Wunsch, mich mit der Angel in der Hand an ein Gewässer zu setzen, um rechtskonform Angeln zu dürfen. Die Quelle meiner Motivation speist sich vielmehr aus dem Eigeninteresse am Themenfeld, wobei sich der Hauptfokus auf den Schwerpunkt Natur und Umwelt richtet. Die Artenvielfalt der Fische ist in Deutschland mit rund 80 Arten relativ übersichtlich. Auf NRW bezogen reduziert sich die Anzahl auf gerade einmal unter 50 Arten – diese systematisch kennenlernen zu dürfen, war ein weiterer ausschlaggebender Aspekt bei meiner Entscheidungsfindung.
Abhängigkeiten zwischen Fischen, Amphibien und Gewässer
Da Fische aufgrund ihrer aquatischen Lebensform noch enger mit dem Element Wasser verbunden sind, wie es Amphibien in ihrer Larvenphase sind, Fische und Amphibien darüber hinaus in einem direkten Beute-Fressfeind-Beziehung stehen, war es für mich als aktiver Amphibienschützer folgerichtig, einen Blick über den Tellerrand in diese Richtung zu werfen. Zumal sich dieses Hobby mit einer renaturierten Emscher vor der Haustür für die Zukunft vorsorglich anbietet.
Der Angler als Schützer und Nutzer von Natur
Mir gefällt aber auch der Gedanke, dass Angler im besten Fall sowohl Naturschützer als auch Naturnutzer sind. Denn so wie Jäger durch Beschuss für eine optimale Rot- und Schwarzwilddichte im Wald sorgen, um Bereiche junger Bäume vor zu massiven Schäden durch Verbiss zu schützen, so hegt der Angler durch die kontrollierte und verantwortungsvolle Entnahme von Fischen Gewässer, sorgt für einen gesunden Fischbestand und stärkt das natürliche Gleichgewicht. Wobei diese Perspektive Angriffsfläche für Diskussionen bietet, da sie ohne Einschränkung nur dort Gültigkeit hat, wo das natürliche Gleichgewicht durch anthropogenen Einfluss gestört ist, was in einem zunehmend urbanen Umfeld aber eben auch für nahezu alle Gewässer und Wälder zutrifft.
Durch die im Laufe des Sommers 2020 beobachtete Fischwilderei, zu der es an den Hochwasser-Rückhaltebecken im LSG Röhlinghausen regelmäßig und massiv gekommen ist, wurde das Thema Angeln durchgehend präsent, wodurch das Vorhaben, den Angelschein machen zu wollen, um sich in diesem für mich neuen Themenfeld fortzubilden, weiter bestärkt wurde.
Erwartungshaltung:
Mögliche Schwierigkeiten und Herausforderungen der Prüfung
Wie schon mehr als einmal erwähnt, liegt der Fokus bei dem Projekt Angelschein für mich persönlich hauptsächlich auf den Bereichen Natur und Umwelt, Interesse an den heimischen Fischarten habe ich auch, aber eher nicht am Jagen und Fangen von Fischen. Zudem beschränken sich meine bisherigen Angelerfahrungen auf das Angeln am Forellenteich, wobei ich zugeben muss, dass ich bisher nicht die Muße an den Tag gelegt habe, mich mit technischen Fragen auseinandergesetzt zu haben. Diese Erlebnisse liefen eher nach dem Prinzip ab – schnell die Angel rausbringen, bisschen Schleppen und Auswerfen und sich in der Zeit dazwischen, wo nichts passiert, sich dem Biertrinken zu widmen.
Endgegner der Prüfung: Gerätekunde und praktischer Teil
Da es mein primäres Ziel also auch zukünftig nicht sein wird, ein guter Angler zu werden, um möglichst viele und große Fische zu fangen, wird die Herausforderung der Fischereiprüfung für mich persönlich darin liegen, mich mit den verschiedenen Angelmethoden und den Gerätekunde vertraut zu machen, was durch den Umstand keinen Vorbereitungskurs zu besuchen nicht einfacher wird. Zum Glück sind die Anforderungen in dem praktischen dritten Prüfungsteil mit insgesamt zehn waidgerechten Gerätezusammenstellungen relativ kompakt, weshalb sich auch dieser Bereich erarbeiten lässt. Schließlich ist das Internet voll mit Angel-Videos und anderen informative Seiten – einziges Problem wird hierbei die Unsicherheit sein, nicht wirklich wissen zu können, ob das gefundene Material dem aktuellen Stand der Prüfungsverordnung NRW entspricht und korrekt ist.
Vorab-Ratschläge für autodidaktische Vorbereitung in NRW
Tipp 1 – die offizielle Prüfungs-Dokumente besorgen!
Die Verordnung über die Fischereiprüfung ist das wichtigste Dokument, welches man sich vorab angeguckt haben sollte, bevor man mit der Vorbereitung auf die Fischereiprüfung loslegt. In diesem offiziellen Dokument des Landesfischereiverbandes werden alle Fragen aufgegriffen, die sich zu den Regularien und zum Prüfungsablauf ergeben. Die wichtigsten Infos für die Prüfungsvorbereitung finden sich in den dortigen Anlagen. Hier sind alle prüfungsrelevanten Aufgaben im Detail angegeben und erklärt. Wie ist die Prüfung aufgebaut, was wird in der Prüfung verlangt, welche Aufgaben wie zu erledigen sind, wie viele Punkte werden zum Bestehen der Prüfung benötigt und vieles mehr.
So finden sich in Anlage 1 exakt die 359 MC-Prüfungsfragen, von denen 60 im Prüfungsteil 1 zu beantworten sind. Die 10 Aufgabenstellungen (A1 – A10) zur waidgerechten Gerätezusammenstellung und ein Lösungsschlüssel zur Bewertung des praktischen Prüfungsteils finden sich in Anlage 2, wobei in dem Zusammenhang auf das Dokument „Übersicht über die Änderungen des Lösungsschlüssels für den praktischen Teil der Fischerprüfung“ hingewiesen werden muss, dass es unbedingt zu beachten gilt. Und in Anlage 3 findet sich die Namensliste der prüfungsrelevanten Fisch- und Krebsarten, die im Prüfungsteil 2 bestimmt werden müssen.
Tipp 2 – Aktualität und Bundeslandbezug beachten!
Bei der Verwendung von Lernmaterial aus dem Internet ist stets auf die Aktualität der Unterlagen zu achten, da Gesetze über die Jahre reformiert werden, sich der Stand der Wissenschaft ändert, Prüfungsordnungen überarbeitet und Verordnungen aktualisiert werden. Es ist außerdem immer darauf zu achten, dass das Lernmaterial den Anforderungen der offiziellen Prüfungsverordnung eures jeweiligen Bundeslandes entspricht, da Fischereirecht Ländersache ist, gibt teilweise erhebliche Unterschiede.
Jetzt ist es amtlich. Gestern bestätigte sich, was aufgrund Hernes Top-Platzierung im Corona-Sieben-Tage-Inzidenzen-Ranking schon seit den letzten Wochen zu befürchten war. Die Untere Jagd- und Fischereibehörde im Fachbereich Stadtgrün informierte per Brief über die coronabedingte Absage der Sportfischerprüfung 2020.
In dem Brief vom Fachbereich Stadtgrün der Stadt Herne heißt es:
„In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie hat man sich in Abstimmung mit dem Krisenstab der Stadt Herne dazu entschlossen, die für den Zeitraum vom 23. – 26. November geplante Prüfung abzusagen. Da auch nicht vorhergesehen werden kann, wie sich die Pandemie weiter entwickelt, wird kein Ersatztermin benannt. Eine Rückerstattung der schon bezahlten Prüfungsgebühren kann unter Angabe der Kontodaten beantragt werden. Alternativ kann die Gebühr für die Teilnahme an der nächsten Prüfung Berücksichtigung finden.“
Lernmaterial zur autodidaktischen Vorbereitung auf die Fischereiprüfung: Lernkarten Fische in NRW, Verordnung über die Fischereiprüfung mit den 360 original MC-Fragen sowie verwendeter Literatur [BILD: November 2020].
Glücklicherweise sind 360 MC-Fragen, 50 Fischarten, die anhand von Bildern zu erkennen und zu benennen sind sowie 10 verschiedene Ruten, die für verschiedene Angelmethoden und Zielfische zusammenzustellen sind, nicht so umfangreich, dass man sich nicht innerhalb von einer Woche wieder erfolgsversprechend auf die Prüfung vorbereiten könnte. Zumal wenn man sich schon einmal intensiv auf die Prüfung vorbereitet hat und im Besitz aller der Prüfungsaufgaben ist. Es bleibt dennoch zu hoffen, dass sich zeitnah ein Ersatztermin finden lässt und dass sich bis zum nächsten Prüfungstermin nichts Wesentliches hinsichtlich des Prüfungsinhaltes ändert, wobei Letzteres unwahrscheinlich scheint und demnach auszuschließen ist.
Aufgeschoben, ist nicht aufgehoben…
Drei Wochen vor dem eigentlichen Prüfungstermin steht also fest, dass Corona nicht nur dafür gesorgt hat, dass die Plätze in den Vorbereitungskursen auf den Sportfischereischein reduziert werden mussten und ich bei der Kursplatzvergabe leerausgegangen war, da ich mich darauf verlassen hatte, mich am ersten Kurstag anmelden zu können, nein, Corona hat auch dafür gesorgt, dass ich mich die letzten Wochen auf eine Prüfung vorbereitet habe, die vorerst nicht stattfinden wird. Idealerweise hätte ich meine autodidaktische Erschließung des Themengebietes und die Vorbereitung auf die Prüfung mit einem positiven Prüfungsresultat abgeschlossen, aber nun gut, ändern lässt sich an der Situation sowieso nichts.