Kriminelle Handwerker treiben kommunale Entsorgungskosten in die Höhe
Zur rechtswidrigen Entsorgung von Renovierungsabfällen ist es in den vergangenen Wochen an der kleinen Berghalde im LSG Röhlinghausen gleich mehrmals gekommen. Bretter, Bauschutt oder säckeweise noch einwandfreier Baumaterialien wie Zement oder Kalk wurden ungeniert in die Botanik gekippt. Für die entstehenden Mehrkosten kommt die Allgemeinheit auf. Das Ausmaß des zu beobachtenden Müllaufkommens bestärkt darüber hinaus die Annahme, dass der Müll bewusst und planmäßig mit LKWs oder ähnlich großen Transportfahrzeugen herangekarrt wurde und die Abgeschiedenheit am Haldenplateau ausgenutzt wird.




Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam – aber sie mahlen…
Hatte ich in der Vergangenheit die städtische Inaktivität bei Maßnahmen zur Bekämpfung dieser illegalen Praktiken regelmäßig bemängelt, ist heuer Zeit für ein Lob. Denn auf der heutigen Laufrunde durch die landschaftliche Hood wartete auf mich eine Überraschung. Mit eigenen Augen konnte ich beobachten, wie der Bautrupp der Stadt Herne dabei gewesen ist, mechanische Zufahrtssperren vor der kleinen Berghalde an der Hofstraße im LSG Röhlinghausen zu errichten.

Abschreckung, aber keine absolute Sicherheit
Mit schwerem Gerät wurden drei massive Steinblöcke angekarrt und so arrangiert, dass die Zufahrt des Haldengeländes – zumindest von der Hofstraße aus kommend, erheblich erschwert worden ist. Neben den drei Felsblöcken wurde zudem ein Absperrpfosten in den Boden eingelassen, um ein berechtigtes Befahren auch zukünftig zu gewähren. Da der Absperrpfosten mit einem im Internet leicht zu beschaffenden Dreikantschlüssel außer Kraft gesetzt werden kann, und sich dieser Schlüssel ohne großen Aufwand im Internet besorgt werden kann, bleibt abzuwarten, inwieweit diese Maßnahme auch von Erfolg gekrönt sein wird. Fakt ist aber in jedem Fall, dass ein unberechtigter Zugang zum Haldenbereich nunmehr nur mit Mehraufwand zu erreichen ist und zudem ein noch dreisteres Vorgehen voraussetzt.

Attraktive Orte für Müllsünder gibt es wie Sand am Meer…
Es ist davon auszugehen, dass der Ablageplatz der kleinen Berghalde durch die neuinstallierte Zugangsbeschränkung für potentielle Müllsünder unattraktiv geworden ist und dazu führen wird, dass zukünftig auf einen alternativen Ablageplatz ausgewichen wird. Aus Sicht der Stadt Herne bleibt zu hoffen, dass dieser Alternativplatz außerhalb des Stadtgebietes und somit außerhalb der Zuständigkeit liegt. Ansonsten werden weitere Vergräm-Aktionen nötig. Wünschenswert wäre es, dass potentielle Müllsünder auf Stellen ausweichen, die weniger abgeschieden sind und somit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie in flagranti bei einer dieser Aktionen beobachtet werden können.
Straftatbestand Hausfriedensbruch.?!
Inwieweit sich durch die Umfriedung des Haldengeländes die Rechtsgrundlagen geändert haben, kann ich nicht beurteilen. Inwieweit bei einem zukünftigen unrechtmäßigen Befahren des Haldengeländes zwecks Müllabladung durch diese Umfriedung der Straftatbestand des Hausfriedensbruchs erfüllt ist, sollten auch Juristen beurteilen. Sollte dem allerdings so sein, steigert die städtische Maßnahme nicht nur den Mehraufwand zur illegalen Müllbeseitigung sondern auch die Höhe einer zu erwartenden Strafe und die Intensität der zu befürchtenden Strafverfolgung.
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